Ulrich Kubinger
Hohe Auszeichnung für VTA-Chef

Prof. Klaus Mainzer, Präsident der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste (links) zu Besuch beim neuen Ehrensenator der Akademie, VTA-Chef Ulrich Kubinger (rechts). | Foto: Seraphine Peterstorfer
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  • Prof. Klaus Mainzer, Präsident der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste (links) zu Besuch beim neuen Ehrensenator der Akademie, VTA-Chef Ulrich Kubinger (rechts).
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Die „Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste“ nimmt VTA-Chef Ulrich Kubinger in den erlesenen Kreis der Ehrensenatoren auf. Oberösterreichs Umweltpionier wird damit für seine Verdienste rund um Umwelt, Nachhaltigkeit und Wasserreinigung geehrt. Akademie-Präsident Klaus Mainzer brachte die Auszeichnung persönlich nach Rottenbach.
 
ROTTENBACH. Seit rund drei Jahrzehnten ist Ulrich Kubinger mit seinem Forscherteam Vorreiter in der Wasseraufbereitung. Zukunftsweisende Entwicklungen für Abwasserreinigungsanlagen machen die VTA weltweit erfolgreich. Auszeichnungen belegen die Innovationskraft des Unternehmers. Der deutsche Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Professor Klaus Mainzer betonte bei seinem Besuch der VTA-Zentrale in Rottenbach: „Ulrich Kubinger verkörpert in seinem Unternehmen genau die Idee, die uns in der Akademie vorschwebt, nämlich das Thema der Nachhaltigkeit konkret mit High-Tech-Technologie zu verbinden.“ Die BezirksRundSchau Grieskirchen-Eferding hat mit dem Vorreiter in Sachen Umweltschutz gesprochen, was ihm Auszeichnungen wie der „Cross Border Award“ 2022 oder der aktuell verliehene Ehrensenator-Titel bedeuten.

Herr Kubinger, wie wichtig sind Ihnen Auszeichnungen und Ehrungen?
Ulrich Kubinger:
Menschen, die eine besondere Leistung vollbracht haben, werden ausgezeichnet. Beim Fußball gibt es einen Kelch, beim Skifahren eine Medaille. Der Cross Border Award ist eine besondere Auszeichnungen in der Wirtschaft, die mich besonders gefreut hat. Das Ehrensenat kann man damit nicht vergleichen. Wer in den erlauchten Kreis aufgenommen wird, spielt in der Oberliga der Wissenschaft und übernimmt eine beratende Funktion im Bereich der Nobelpreise. Das ist schon eine ganz besondere Auszeichnung für einen Arbeiterbub aus bescheidenen Verhältnissen wie mich. Ich habe mich aus eigener Kraft zum Umweltpionier des Landes hochgearbeitet.

Woher kommt dieses Interesse an Umwelttechnik?
Ich habe schon im Kindes- und Jugendalter mit einfachen Mitteln Wasser gereinigt. Wir haben Wasser in Eimern nach Hause getragen, weil es in unserem Zuhause kein fließend Wasser gab. Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre, waren auch bei uns noch Krankheiten wie etwa Ruhr, Diarrhö oder auch Würmer, verbreitet, die durch schmutziges Wasser entstanden. Und es sterben noch immer Millionen Menschen an verunreinigtem Wasser, doch darüber wird wenig berichtet.

Unterstützen Sie die Anliegen junger Umweltaktivisten?
Menschen, die sich an der Straße festkleben, reinigen keine Umwelt. Dafür muss man etwas anderes tun, etwa Alternativen aufzeigen zu einem besseren Weg. Ich fühle mich meinem Mitmenschen gegenüber verpflichtet, die Umwelt sauber zu halten. Etwas für die Umwelt zu produzieren ist auch schöner als etwa Waffen herzustellen. Damit kann kein Frieden herbeigeführt werden, aber mit Diplomatie, Gesprächen und einem Angebot an Alternativen. Das ist kein Lippenbekenntnis, sondern ein Tun und Wirken, und das Tag für Tag.

Was sind aus Ihrer Sicht die großen Herausforderungen?
Themen wie Mikroplastik, Gesundheit, Keimreduktion im Abwasser, aber auch die Energiereduktion in Kläranlagen – alles Themen, die bei uns an erster Stelle stehen. Es ist uns etwa gelungen, durch verfahrenstechnische Maßnahmen bis zu 30 Prozent Energie zu gewinnen. Das bedeutet bei einer mittleren Kläranlage eine Ersparnis an Energiekosten von rund 100.000 Euro pro Jahr. Bereits vor der Corona-Pandemie sollte mit dem Bau eines Forschungszentrums für Nanotechnologie, Umwelt und Wasserwirtschaft hier am Stammsitz in Rottenbach gestartet werden. Jetzt ist alles auf Schiene und der Bau des Campus mit einem Hektar Grundfläche beginnt im März-April diesen Jahres.

Was möchten Sie mit dem Campus bewirken?
Ich wünsche mir, dass viele Menschen zu uns kommen, um sich Wissen anzueignen. Diese Wissensvermittlung ist entscheidend für die Zukunft. Das Know-how rund um die verfahrenstechnischen Schritte ist der Hebel, um Ressourcen zu sparen, Abwasser sauber zu machen und die Umwelt mit vernünftigen Mitteln zu schonen. Dieser gemeinsame Wissenstransfer mit der „Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste“, unter dem Dach der „Alma Mater Europaea“, ist in Österreich einzigartig. Die Ausbildung ist auch in digitaler Form geplant.

Welche Themen stehen im Fokus?
Das neue Institut befasst sich mit aktuellen, gesundheitsrelevanten Fragestellungen und legt den Schwerpunkt in die Entwicklung von multifunktionalen Lösungen bei der Abwasserreinigung. Dabei ist die Gesundheit der Menschen immer im Fokus. Gesundheit ist das wertvollste Gut, und dass diese auch erhalten bleibt, darauf legen wir großen Wert.

Zur Sache
Die VTA wurde 1992 von Ulrich Kubinger als Ein-Mann-Firma gegründet. Heute ist die VTA Gruppe in 65 Ländern erfolgreich tätig. Am Hauptsitz in Rottenbach sowie an sechs weiteren Standorten in Europa produziert VTA ökologisch voll verträgliche Systemprodukte für eine sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Optimierung der Abwasserreinigung. Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste ist ein transnationales und interdisziplinäres Netzwerk, das rund 2000 renommierte internationale Wissenschaftler, Künstler und Geistliche, darunter 32 Nobelpreisträger, weltweit verbindet. Die Akademie wurde 1990 gegründet und hat ihren Sitz in Salzburg. Die Alma Mater Europaea ist eine 2010 gegründete Förderinitiative der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Prof. Klaus Mainzer, Präsident der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste (links) zu Besuch beim neuen Ehrensenator der Akademie, VTA-Chef Ulrich Kubinger (rechts). | Foto: Seraphine Peterstorfer
Auf einem Hektar entsteht in Zusammenarbeit mit der "Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste" am VTA Stammsitz in Rottenbach ein österreichweit einzigartiges Ausbildungsangebot unter dem Dach der "Alma Mater Europaea". | Foto: Zuchna Visualisierung
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