40 Jahre "Roßmarkt 1" in Grieskirchen

Foto: Karl-Heinz Unger
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GRIESKIRCHEN (jmi). „So manch einer hat sich gefragt: Was tun die da drinnen – Alkohol und Rauschgift? Rauschgift haben wir nicht gehabt, Alkohol aber zuhauf“, erklärt Manfred Berghammer im Gespräch über den legendären Kulturverein Roßmarkt 1. Dieser feiert heuer seinen Vierziger – zumindest fast. Denn Anfang der 2000er-Jahre hatte sich der Verein aufgelöst.

Vom Treff zum Kulturverein

Aber alles auf Anfang: Sechs Freunde – Karl-Heinz Unger, Rudolf Roitner, Helmut Rott, Alois Haberfellner, Günther Gruber und Manfred Berghammer – trafen sich im alten "Kaiserswirtshaus". Als der Wirt aufhörte und die Maria-Theresien-Konzession ablegte, durfte die Wirtschaft kein Gasthaus mehr sein. Das Sextett mietete es, und die Kultur zog ein: Lesungen, Jazzkonzerte, Ausstellungen. Nicht so einfach: „Die Grieskirchner waren eigenartig, haben alles Frische und Neue erst mal abgelehnt. Aber wir haben uns nicht schwer getan. Im Gegenteil: Wir haben schnell Gäste gehabt.“
Zur ersten Lesung am 28. Oktober 1977 kam H. C. Artmann:

„Jahre später ist H. C. Artmann auch als Gast alle zwei, drei Monate dabei gewesen – und wollte uns unser Bier austrinken.“

Manfred Berghammer

Neben Artmann kamen auch der Schriftsteller Gerhard Amanshauser, Kabarettist Josef Hader sowie die Grazer Jazz-Akademie zu Besuch. „Das Ganze hat bis 1980 funktioniert. Dann sind die meisten von Grieskirchen weggezogen. Unser Gedanke: Wenn man nicht mehr in Grieskirchen wohnt, dann kommt man auch nicht mehr zu den Leuten. Also hörten wir auf. Dann haben sich aber Gäste gefunden, die sehr schnell einen richtigen Verein gründeten.“ Dieser lief dann unter „Roßmarkt 1“ weiter. Berghammer war natürlich regelmäßiger Gast und rund acht Jahre nach der Vereinsgründung auch zwei Jahre lang Obmann.

"Will keine Tipps geben"

Was ihn am „Roßmarkt 1“ am meisten begeisterte: „Egal welche Veranstaltung war, es war immer gemütlich und sehr kommunikativ mit den Künstlern und Gästen. Sehr spaßig – das war auch der Grund, warum man das macht“, so Berghammer. „Für mich ist es egal, was ich tue – man muss es gern machen, und es muss auch Sinn haben.“ Die aktuelle Kulturszene sieht Berghammer nüchtern: „Außer dem Schloss Parz gibt es praktisch keine Kulturszene in Grieskirchen. Sogar die Fußballmannschaft ist abgestiegen. Jetzt ist Grieskirchen im Dilemma – sportlich und kulturell gesehen.“ Schaden täte eine Kulturszene nie, ist er überzeugt.

Tipps will er dennoch nicht geben: „Junge Leute sind gefragt – und die sollen sich von einem über 60-Jährigen nichts vorsagen lassen, sondern selber Ideen finden und sich etwas einfallen lassen. Was man braucht, sind gute Ideen und den Willen dazu.“

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