Schwierige Grenzziehung
Bildein feiert 100-Jahr-Jubiläum erst heuer

Erst am 21. Dezember 2007 wurden die einstigen Nachbargemeinden im Pinkatal durch den Abbau des Grenzbalkens wieder vereint. | Foto: Gemeinde Bildein
  • Erst am 21. Dezember 2007 wurden die einstigen Nachbargemeinden im Pinkatal durch den Abbau des Grenzbalkens wieder vereint.
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  • hochgeladen von Sonja Radakovits-Gruber

Nach den Feierlichkeiten anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Bildeins vor 800 Jahren im letzten Jahr gibt es in der Gemeinde auch heuer Anlass zum Feiern. Denn Bildein, das Dorf an der Grenze, kam erst endgültig 1922 zum Burgenland, ein Jahr, nachdem dieses geschaffen wurde.

BILDEIN. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden die Grenzverläufe in den Friedensverhandlungen neu geregelt. Das Burgenland kam zu Österreich und somit auch die Orte Ober- und Unterbildein. Die endgültige Festlegung sollte vor Ort von so genannten "Interalliierten Grenzregelungsausschüssen" durchgeführt werden.

Trennung

Generell waren die Einwohner Oberbildeins nach Ungarn orientiert, da sie dort Absatzmärkte für ihre Agrarprodukte hatten. Die Unterbildeiner tendierten aus kulturellen Gründen eher zu Österreich. Diese entgegengesetzten Meinungen wurden den Grenzausschüssen bei ihrem Besuch im März 1922 auch lautstark mitgeteilt. Dazu ergänzt Franz Gombots, Historiker aus Bildein: "Berichte erzählen vom mutigen Handeln des damaligen Volksschuldirektors Emmerich Pavetits, der verhinderte, dass die Grenze entlang der jetzigen Hauptstraße direkt zwischen den beiden Orten gezogen wurde, sodass ein Großteil der Felder in Ungarn verblieben wäre."

So kam es, dass der internationale Grenzausschuss am 15. November 1922 die Grenze zu Ungarn östlich der beiden Orte festlegte. Damit wurde gleichzeitig die schmerzhafte Trennung Ober- und Unterbildeins von den engsten ungarischen Nachbarorten bekräftigt, mit denen die Bevölkerung familiär, freundschaftlich und wirtschaftlich verbunden waren.

Bittschrift

Daraufhin verfasste der Gemeinderat Oberbildeins im November 1922 und auch 1923 eine Bittschrift an den Völkerbund, wieder Ungarn zugesprochen zu werden, da Ober- und Unterbildein von drei Seiten von Ungarn eingeschlossen seien und es keine Verkehrswege und wirtschaftliche Beziehungen zu Österreich gebe. Dem wurde jedoch nicht stattgegeben.

Dorf an der Grenze

Somit waren Ober- und Unterbildein gezwungen, sich in Richtung Österreich zu orientieren. Dies brachte anfangs viele wirtschaftliche und auch kulturelle Herausforderungen mit sich. Doch vielleicht war es diese bewegte Grenz-Geschichte, die dazu führte, dass Bildein nun besonders kulturell zu den Vorzeigegemeinden des Südburgenlandes zählt. Neben einem aktiven Vereinsleben haben Initiativen wie KuKuK und Picture on gezeigt, dass das "Dorf an der Grenze" grenzenlos kreativ sein kann.

Internetausbau

In Bildein wurde mit dem Ausbau des Breitband-Internet begonnen, wodurch rund 200 Haushalte schnelles Internet mit schnelleren Datenübertragungen bis zu 150 Mbit/s erhalten. Die Inbetriebnahme ist laut A1 für Herbst geplant.

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