"Hunde soll man ,lesen‘!"

OLBENDORF (jv). Eine Welle der Entrüstung schlug Mario Hasenöhrl entgegen, nachdem der ORF Burgenland vor einigen Wochen über ihn als so genannten "Hundeflüsterer" berichtet hatte. Hundebesitzer regen sich auf, Hundeschulenbetreiber sind entsetzt. Das Wort "Scharlatan" ist in aller Munde. Denn der gebürtige Salzburger, der seit 2012 in Olbendorf lebt, hatte im ORF-Interview erzählt, er arbeite mit "positiver Energie", um seinen Klienten zu helfen. Diese Klienten sind Hunde, die nicht hören, teilweise aggressiv oder eben problematisch sind.

Mensch kein Feind

"Ich bin ein ganz normaler Hundetrainer wie viele andere auch. Mit positiver Energie ist keine Scharlatanerie gemeint. Ich versuche lediglich, meine Ruhe und meine gute Stimmung auf den Hund zu übertragen und so ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Danach trainiere ich mit ihm und den Besitzern. Bis jetzt konnte ich noch jedem meiner Kunden helfen", erzählt Hasenöhrl im Bezirksblätter-Interview.
Sein oberstes Ziel ist die Resozialisierung aggressiver Vierbeiner. Er arbeitet auch eng mit Tierschutzorganisationen zusammen. "Das Wichtigste ist, dem Tier zu zeigen, dass der Mensch kein Feind ist. Schreien zum Beispiel bewirkt oft das Gegenteil von dem, was man will. Hunde soll man lesen."

Hundeschule wichtig

Angeriffen wurde der Olbendorfer auch von Hundeschulenbesitzern. Diese sind der Meinung, dass Hunde schon im Welpenalter trainiert werden müssen und dass nur intensives Training von Beginn an ein gutes Verhältnis zwischen Mensch und Tier garantiert. "Ich bin auch der Meinung, dass Hundeschulen gut und wichtig sind, alleine schon um den Tieren einen sozialen Kontakt zu ermöglichen. Aber sie sind nicht zwingend notwendig." Eine Coach-Ausbildung hat Hasenöhrl nicht. Alles was er weiß, haben ihm die Hunde selbst beigebracht. Die seien ohnehin die besten Lehrer. Dass diese Art von Training, die der Olbendorfer praktiziert, durchaus hilfreich sein kann, zeigen auch diverse beliebte Fernsehformate.