Mikro-ÖV Implementierungsunterstützung für das Südburgenland
„Ein gelungener Workshop mit Experten und Bürgermeistern der Region beweist die Wichtigkeit des Mikro ÖV für die BürgerInnen des Südburgenlandes“ freut sich die für Dorferneuerung zuständige Landesrätin Verena Dunst: Die Dorferneuerung unterstützt diese Projekte durch gezielte Fördermaßnahmen. Für Landeshauptmann Niessl ist eine geeignete Anbindung dieser Verkehrssysteme an den G1 von großer bedeutzung. Daher wird auch die Abgangsfinanzierung übernommen.
Das Land Burgenland unterstützt seit Beginn des Jahres Gemeinden bei Einführung und Betrieb eines bedarfsgesteuerten öffentlichen Verkehrs („Mikro-ÖV)
Viele Gemeinden des Südburgenlands haben vor allem an schulfreien Tagen keine oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, mit dem bestehenden Linienverkehr (Bus, Bahn) in den Bezirksvorort und wieder zurück zu gelangen. In diesen Gemeinden besteht ein besonderer Bedarf, Alternativen zu den herkömmlichen öffentlichen Verkehrsangeboten bereitzustellen. Diesem Umstand wurde in der Gesamtverkehrsstrategie Burgenland mit dem Umsetzungsfeld „Flexible Lösungen im Ländlichen Raum“ Rechnung getragen.
Aufbauend auf den positiven Erfahrungen der bereits erfolgreich umgesetzten Mikro-ÖV Systeme (z.B. Dorfbus Kleinmürbisch-Inzenhof-Tschanigraben-Großmürbisch-Neustift b. Güssing, Ökotrip Unteres Pinka-und Stremtal & mein CityTaxi Güssing, Gmoabus Purbach und Breitenbrunn) werden mit Beginn dieses Jahres auf Initiative des Landes Burgenland Gemeinden bei der Implementierung von bedarfsgesteuerten Lösungen („Mikro-ÖV“) unterstützt.
Insbesondere im Bereich der im südlichen Burgenland häufigen Streusiedlungen können bedarfsorientierte Systeme einen wesentlichen Betrag zur Mobilität der Bevölkerung leisten. Auch der Druck zur Anschaffung eines Zweit- oder Drittwagens im Haushalt und generell zur privaten Autonutzung insbesondere für Hol- und Bringfahrten wird verringert.
Ein erfahrenes Expertenteam hat im Auftrag des Landes Burgenland im Rahmen von Workshops mit fast 50 Gemeinden des Südburgenlandes Ausgangslage und Bedarf analysiert und im Rahmen von 14 gemeindeübergreifenden Grobkonzepten Möglichkeiten zur Einführung eines bedarfsgesteuerten Öffentlichen Verkehrs aufgezeigt.
Parallel dazu wurde seitens des Landes die bestehende Förderlandschaft an den aktuellen Bedarf angepasst. Gemeindeübergreifende Inititiativen werden derzeit im Rahmen der Dorferneuerung durch Förderung der Planungsleistungen und Anschaffungskosten verstärkt unterstützt. Der dann folgende Betrieb eines bedarfsorientierten Öffentlichen Verkehr wird durch eine Abgangsunterstützung bis zu 50% gefördert.
Aufbauend auf den erarbeiteten Vorschlägen und der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Gemeinden wurden bereits in den meisten Gebieten weitere vertiefende Workshops und Gespräche abgehalten und es zeichnen sich trotz der erst kurzen Laufzeit seit Beginn dieses Jahres erste erfolgversprechende Projekte ab, z.B. in den Regionen um Jennersdorf und Oberwart. In etwa zwei Drittel der Gemeinden besteht großes Interesse aufbauend auf bereits bestehenden lokalen Verkehrsangeboten weitere Schritte zu setzen, um die Mobilitätschancen für alle Zielgruppen zu steigern. Wichtig ist den Gemeindevertretern und Projektverantwortlichen vor allem eine gesicherte solide Finanzierung und eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung.
Neben der Abdeckung der Mobilität für den täglichen Bedarfs, zur medizinischen Versorgung und zur Durchführung von Behördenwegen sollen je nach Bedarf auch Touristen und Pendler berücksichtigt werden. Ein wichtiger Punkt ist die Funktion als Zubringer zu (über)regionalen öffentlichen Verkehrsverbindungen.
Des Weiteren ist der Mikro-ÖV als Verbesserung des Gemeindebedarfsverkehres zu sehen, der das bisherige Angebot ergänzt und so im idealen Falle doppelgleisige Gemeindeverkehrsangebote zurückgefahren werden können. Somit wird es z.b. mit Inbetriebnahme eines Mikro-ÖV Systems nicht mehr notwendig sein, mehrere Unternehmen zu beauftragen Kindergarten- und Schülerverkehre, Seniorentransporte, Besorgungsfahrten etc. durchzuführen.
Die in der von 06. Mai 2015 abgegebene Schätzung von 20-25 Gemeinden, die ein Mikro-ÖV System umsetzen wollen, ist immer noch realistisch. Die Bediengebiete im Südburgenland - Bad Tatzmannsdorf, Bernstein, Mariasdorf, Oberschützen
Hackerberg, Stinatz, Wörterberg, Litzelsdorf, Oberdorf, Olberndorf, Ollersdorf
Königsdorf, Eltendorf, Jennersdorf, Weichselbaum, Mogersdorf, Minihof-Liebau, Mühlgraben, Neuhaus am Klausenbach, St. Martin a. d. Raab, Mischendorf, Rotenturm a. d. Pinka, Unterwart, Stadtschlaining und Unterkohlstätten - stehen vor der Entscheidung. Ziel ist, dass Anfang September die ersten Detailplanungen beauftrag werden. Insgesamt sind im Burgenland 6-8 neue Mikro-ÖV Bediengebiete in Aussicht. Realistisch ist eine Betriebsaufnahme ab dem nächsten Jahr.
Landesrätin Verena Dunst freut sich, dass mit Mitteln aus der Dorferneuerung eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs im Burgenland möglich erscheint.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.