Pfarren werden enger zusammengespannt
Bis zum Jahr 2025 sind alle burgenländischen Pfarren in Form von Seelsorgeräumen vernetzt.
Die katholische Pfarrlandschaft im Burgenland wird sich in den kommenden Jahren schrittweise verändern. Pfarren und Pfarrverbände werden sich bis spätestens 2025 zu größeren "Seelsorgeräumen" zusammenfinden.
Wie diese konkret eingeteilt werden, hat die Diözese Eisenstadt nun festgelegt. Im Dekanat Güssing wird es sechs Seelsorgeräume geben, im Dekanat Jennersdorf drei.
Innerhalb dieser Regionen teilen sich die Pfarren das Personal. Je nach Anzahl der Katholiken stehen ein oder mehrere Pfarrer, Kapläne, Diakone, Pfarrassistenten, Pfarrbüromitarbeiter und sonstige Ehrenamtliche bereit. Die Diözese reagiert damit auf den Umstand, dass immer weniger Priester zur Verfügung stehen.
Ab 2018
"Die Seelsorgeräume im nördlichen Stremtal, im südlichen Stremtal und im unteren Pinkatal werden im Jahr 2018 in Kraft treten", kündigt Karl Hirtenfelder, Dechant für das Dekanat Güssing, an. Für das Zickental und das mittlere Stremtal seien die Termine noch nicht fixiert.
Im Dekanat Jennersdorf gebe es ebenfalls noch keine zeitlichen Festlegungen, sagt Dechant Norbert Filipitsch. Drei Pfarren hätten sich aber bereits "auf einen gemeinsamen Weg gemacht".
Wörterberg kommt retour
Auch eine organisatorische Rückkehr ist im Zuge der Umstrukturierung vereinbart worden: Die Filiale Wörterberg, die in den letzten Jahren von Wörth und Wolfau aus seelsorglich betreut wurde, zählt künftig wieder zur Pfarre Stinatz, so Dechant Hirtenfelder.
Pfarren bleiben rechtlich eigenständig
Die Pfarren mit ihren zugehörigen Filialen bleiben rechtlich weiter eigenständig, betonte Diözesanamtsleiter Erich Unger bei einem Informationsveranstaltung in Stegersbach. Auch die jeweiligen Pfarrgemeinde- und Wirtschaftsräte werde es weiter geben.
Pfarrübergreifend werde es aber mehr Zusammenarbeit geben. Unger nannte die Sakramentenvorbereitung, Wallfahrten, soziale Initiativen, Caritas und Bildungsangebote.
Laien stärker eingebunden
Den Laien kommt eine stärkere Rolle zu. Dass Diakone oder Pastoralassistentinnen auch Wortgottesdienste, Taufen oder Begräbnisse übernehmen, wird häufiger der Fall werden. Eines steht aber fest: "Einen Verkauf von Kirchen wird es nicht geben", stellte Bischof Ägidius Zsifkovics klar.
Welche Pfarren in Zukunft Seelsorgeräume bilden werden
Dekanat Güssing (6)
• Stegersbach, Ollersdorf, Stinatz, Bocksdorf, Litzelsdorf, Olbendorf
• St. Michael, Deutsch Tschantschendorf, Tobaj, Güttenbach, Neuberg
• Strem, Großmürbisch, Heiligenbrunn, Hagensdorf
• Deutsch Schützen, St. Kathrein, Bildein, Eberau, Gaas, Moschendorf
• Gerersdorf, Kukmirn
• Güssing
Dekanat Jennersdorf (3)
• Jennersdorf, St. Martin an der Raab, Neuhaus am Klausenbach
• Mogersdorf, Maria Bild, Heiligenkreuz, Königsdorf
• Rudersdorf, Dobersdorf, Deutsch Kaltenbrunn
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