Moderne Kirchenarchitektur
Stegersbacher Spiralkirche wird 50 Jahre alt

- Am Samstag, dem 26. Oktober, um 9.00 Uhr findet die Jubiläums-Veranstaltungswoche "50 Jahre Heilig-Geist-Kirche" mit einem Festgottesdienst mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics ihren Abschluss.
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Am Nationalfeiertag wird das 50-jährige Bestehen der einzigen Spiralkirche in Österreich gefeiert. Das Sakralbauwerk wurde am 26. Oktober 1974 vom damaligen burgenländischen Diözesanbischof Stefan László geweiht.
STEGERSBACH. Es war ein für die katholische Kirche der späten 1960er und frühen 1970er Jahre ein architektonisch mutiges Unterfangen. Der Geist des Aufbruchs, der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durch die Kirche wehte, sollte sich auch in der neu zu errichtenden Pfarrkirche wiederfinden.

- Stegersbach hat die einzige Spiralkirche Österreichs.
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Genau 50 Jahre ist es her, dass das für seine Zeit unerhört moderne Bauwerk geweiht wurde. Am 26. Oktober 1974 nahm der burgenländische Diözesanbischof Stefan László die Konsekrierung der Heilig-Geist-Kirche vor.
Mehrjährige Vorbereitungen
Da die bestehende Ägidiuskirche für die Pfarrgemeinde zu klein geworden war, begannen in den 1960er Jahren Diskussionen über einen möglichen Neubau. Ursprünglich wollte man die bestehende Kirche durch einen Zubau für zirka 300 Personen erweitern, was aber verworfen wurde.
Unter Pfarrer Alois Tonweber, der 1965 nach Stegersbach kam, begannen 1968 die Vorbereitungen für einen Neubau. Ein Komitee unter der Leitung von Altlandeshauptmann Johann Wagner und Altbürgermeister Johann Kapesky wurde mit der Verwirklichung des Projektes beauftragt. Die Pläne stammten vom Architektenteam Anton, Egon und Eva Presoly.
Am 4. Juli 1971 wurde der erste Spatenstich vorgenommen und am 31. Oktober im selben Jahr der Grundstein für Kirche und Pfarrzentrum gelegt.

- Neue Heilig-Geist-Kirche und alte Ägidiuskirche im Panorama.
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Stahlskelett mit Wandplatten
Bis heute ist Stegersbach der einzige Kirchenbau in Österreich, der als "Spiralkirche" bezeichnet wird. Es handelt sich um einen Stahlskelettbau, dessen Wände durch mit Marmorsand beschichtete Polyester-Harzplatten verkleidet wurden. Für die Unterdecken wurden Holz und für die Böden keramische Beläge verwendet.
Eine "Treppe zu Gott"
Hinter der Gestaltung steckt die Idee, eine Spirale zu Gott und eine Treppe zum Himmel zu symbolisieren. Der Grundriss folgt der Form einer Spirale, an deren Anfang sich der Kircheneingang befindet. Die Kirche ist als Zentralraum ausgebildet. Je näher man dem Zentrum mit Altar kommt, desto steiler und höher wird die räumliche Spirale, an deren höchstem Punkt sich ein Kreuz befindet.
Genau unterhalb dieses Kreuzes befindet sich der Altar. Die einzelnen Segmente und Bauteile sind durch vertikale und horizontale Glasflächen getrennt. Der Altarbereich wurde abgesenkt, damit alle von ihren Plätzen in gleicher Weise an den liturgischen Feiern teilnehmen können. Die Kirche bieten rund 380 Sitzgelegenheiten und rund 400 Stehplätze.
Pfarrhof und Veranstaltungszentrum
Unter dem eigentlichen Sakralbau befindet sich ein Pfarrzentrum mit Gastronomie, das für Veranstaltungen genutzt wird. Auch Pfarrhof und Pfarrbüro sind in das Gebäude integriert.
Der Altar und die weiteren sakralen Einrichtungselemente im Innenraum stammen von dem Wörterberger Bildhauer Thomas Resetarits.

- Die alte Ägidiuskirche steht unmittelbar neben der Heilig-Geist-Kirche.
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Jubiläums-Woche
Am Samstag, dem 26. Oktober, um 9.00 Uhr findet die Jubiläums-Veranstaltungswoche "50 Jahre Heilig-Geist-Kirche" mit einem Festgottesdienst mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics ihren Abschluss. Bis dahin ist auch die Jubiläumsausstellung in der Kirche zu besichtigen. Im Rahmen des Festprogramms fanden eine Podiumsdiskussion, ein Jugendgottesdienst ("Feel the Dome") und ein Orgelkonzert statt.
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