Güssinger Öko-Energie steht besser da als erwartet

- Michael Dichand und Bürgermeister Vinzenz Knor vor dem Biomassekraftwerk in Güssing
- Foto: Alfred Brenner
- hochgeladen von Martin Wurglits
In ihrem bisher unveröffentlichen Bericht bescheinigt die WIBAG den Güssinger Ökoenergie-Unternehmen per Saldo gute Arbeit.
Die Landesgesellschaft WIBAG hat den Güssinger Ökoenergie-Unternehmen in ihrem Prüfbericht ein mehrheitlich positives Zeugnis ausgestellt. Der Bericht, der bisher weder von der WIBAG noch von der Landesregierung als deren Auftraggeber veröffentlicht wurde, hat die wirtschaftliche Situation von neun Unternehmen beurteilt.
Sieben von neun Unternehmen auf gutem Weg
Von zwei Wirtschaftsprüfern wurden unter die Lupe genommen: die Fernwärme GmbH, die Biomasse-Kraftwerk GmbH, die Biostrom GmbH, die Südburgenländische Holztrocknungs-GmbH, die Bio-SNG GmbH, die Pyrotherm-Kraftwerksbetriebs-GmbH, Repotec, Güssing Energy Technology und das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie.
Die Eigenkapitalausstattung und die liquiden Mittel wurden bei sieben Unternehmen neutral bis positiv beurteilt. Hier wurden auch positive Jahresergebnisse erwirtschaftet.
Zwei Sorgenkinder
Zwei Sorgenkinder nennt allerdings der Bericht: das Biomassekraftwerk und die Pyrotherm. Da dem Kraftwerk mit seinen Forschungseinrichtungen vom Finanzministerium nachträglich die Forschungsprämie abgesprochen wurde, musste es Insolvenz anmelden. Die Pyrotherm als Betreiber einer Holzvergasungsanlage zu Forschungszwecken leidet unter technischen Problemen und liegt derzeit auf Eis.
Keine Mehrfachförderung
Von einer "Mehrfachförderung" durch öffentliche Stellen, wie zuletzt geargwöhnt wurde, ist in dem 36 Seiten starken Bericht keine Rede. Eine technische Überprüfung der Güssinger Betriebe läuft derzeit noch.
Dass der Wirtschaftsbericht unter Verschluss bleibt, sorgt mancherorts für Unverständnis. "Hier liegt den Verdacht sehr nahe, dass die Ergebnisse nicht den Wünschen des Landeshauptmannes entsprechen", hatte schon letzte Woche NR-Abg. Christiane Brunner von den Grünen vermutet.
Dichand: Güssing bleibt Forschungszentrum
Zum ersten Mal ist auch Michael Dichand öffentlich in Erscheinung getreten, der mit seiner Beteiligungsgesellschaft Care die Mehrheit am insolventen Kraftwerk besitzt. Bei einem Gespräch mit Bürgermeister Vinzenz Knor versicherte Dichand, dass Güssing weiter Standort des Forschungszentrums bleiben werde.
„Gleichzeitig wird es Produktionsstätten für die Anlagen geben, die aus der Forschung entwickelt wurden. Auch hier hat das Burgenland als Standort einen festen Platz in den Planungen der Güssing Renewable Energy GmbH", sagte Dichand.
Über die Fernwärmeversorgung der Stadt zur Abdeckung von Bedarfsspitzen sicherte Dichand die Bereitschaft zu, im Rahmen der bisherigen Vereinbarungen weiter die Versorgung sicher zu stellen. Knor: „Ich bin zuversichtlich, dass unsere Stadt durch die Neuordnung der Strukturen, die von den Eigentümern umgesetzt wird, weiterhin ein zentraler Standort im Bereich der erneuerbaren Energien bleibt.“
In den nächsten Wochen sind weitere Gespräche geplant, in die auch das Land und andere Partner einbezogen werden sollen.


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