Zuwanderung ein großes Plus

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BILDEIN - EBERAU (kk). „Die Diskussion um die ungarischen Schüler in der Volksschule Eberau wird vordergründig dazu benützt, um Vorbehalte gegen unsere ungarischen Nachbarn zu schüren. Wir im Grenzland sollten vielmehr danach trachten, die Chancen der offenen Grenze zu nutzen und zum Zusammenwachsen der Menschen dieser Region beizutragen!“, meint BR Walter Temmel.

Grenzen verschwinden
„Durch den Schulbesuch von ungarischen Kindern auf österreichischer Seite werden nicht nur die Schulstandorte abgesichert, es wächst auch die Region schneller zusammen. In Zukunft wird die Bedeutung von Grenzen immer weiter schwinden und es ist wichtig, dass gerade in unseren Schulen der europäische Gedanke tatsächlich gelebt wird!“, so Temmel.
Nach Jahrzehnten nachteiliger Grenzlage habe die Grenz­öffnung zahlreiche positive Effekte gebracht, die ohne die Mitwirkung der ungarischen Nachbarn nicht möglich wären, betont Temmel.

Steigender Zuzug aus Ungarn
„In unseren Grenzgemeinden siedeln sich immer mehr Familien aus Ungarn an. Jungfamilien kaufen Hausplätze oder verlassene Bauernhäuser und beleben so die Gemeinde und die lokale Nahversorgung. Allein in Bildein (Sprengelgemeinde für VS Eberau! Anm.d.Red.) sind bereits acht ungarische Familien mit Kindern neu zugezogen, in den Nachbargemeinden verhält es sich ähnlich,“ berichtet Bgm. Temmel.

Kritik an Resch
Unverständlich und ungerecht empfindet Walter Temmel die Vorgangsweise von LSR-Präsident Resch: „Resch weiß nur zu gut, dass es in vielen Schulen des Burgenlandes slowakische und ungarische Schüler gibt und immer öfter Eltern ihre Kinder in Nachbargemeinden anmelden, um dem Schulbesuch im eigenen Volksschulsprengel zu entgehen. Nur Eberau wird aber immer wieder als Zielscheibe herausgepickt!“

EU-Modellregion Pinkaboden
Sowohl Bgm. Temmel als auch GR Hansjörg Schrammel betonen: „Der Pinkaboden hat nun die Chance, zu einer Modellregion für das Zusammenleben im vereinten Europa zu werden. Wir sollten an diese Chance offen herangehen anstatt Vorurteile weiterzutragen und unbegründete Ängste zu verbreiten.“

Forderungen an die Politik
GR Schrammel fasst zusammen:
• Einrichtung eines gut ausgerüsteten pädagogischen Kompetenzzentrums in Eberau.
• Mehr (zweisprachige) Lehrer für differenzierte Unterrichtsformen.
• Ungarische und österreichische Kinder sollten bereits im Kindergarten gemeinsam betreut werden.
Schrammel: Keine Visionen im Land
¶BILDEIN (kk). „Endlich wächst zusammen was zusammen gehört,“ führt GR Schrammel aus. „Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen eine Selbstverständlichkeit und nicht Güssing oder Oberwart sondern Szombathely war der Alltagsmittelpunkt. Visionen für die künftige Entwicklung fehlen oder werden im Keim erstickt. Die Politik muss Perspektiven aufzeigen!“
Zur Sache:

„Wir profitieren immmer mehr von unseren ungarischen Nachbarn!“
• Pflege­hel­fer­In­nen kümmern sich um unsere älteren Mitbürger.
• Tourismus- und Gastronomiebetriebe beschäftigen zunehmend ungarische Fachkräfte.
• In grenzüberschreitenden Kulturprojekten, wie den Güssinger Musical-Aufführungen, dem Savaria-Orchester, dem Kulturforum Eber­au oder dem Rockfestival Picture On in Bildein wirken Kunstschaffende aus beiden Ländern mit.
• Das religiöse Leben bereichern ungarische Chorleiter, Kirchenorganisten und Priester.
• In nahezu allen Sportvereinen des Südburgenlands sind ungarische Fußballer aktiv.
• Immer mehr Gewerbebetriebe werden von ihren ungarischen Inhabern in Österreich angemeldet.
• Der Zuzug verstärkt sich: Ungarische Jungfamilien kaufen Hausplätze und wollen die bessere bgld. Wohn­bauförderung bzw. die österreichische Rechtssicherheit nutzen.
Meinung - Historische Chance?
Jetzt haben sich auch Regional­politiker aus der Schulsprengel-Gemeinde Bildein zu Wort gemeldet und innovativere Aspekte in die Diskussion zur Causa Eberau II eingebracht als bisher gehörte. Von der Chance zum erneuten Zusammenwachsen der Region ist die Rede und davon, dass die Landespolitik dem Pinkaboden endlich das gibt, was ihm zusteht: Der Landessüden wäre in der Ziel 1 - Periode vernachlässigt worden, obwohl er die eigentliche Ursache der europäischen Förderflut gewesen sei. Nun hätte die Politik die Gelegenheit, dem Süden (v.a. monetär) zu helfen und beispiels­weise für einen Schulstandort wie Eberau entsprechende Ressourcen zur Verfügung zu stellen, inklusive gut ausgebildeter, möglichst zweisprachiger LehrerInnen und ErzieherInnen. Besonders interessant und mutig hören sich die Visionen Hansjörg Schrammels an, der über den Tellerrand der Nationalstaatlichkeit kräftig hinauslugt und so den Weg zu einer (auch im Kopf!) wirklich grenzfreien Zukunft der gesamten Region vor sich sieht. Diese liegt - „Back to the Roots“ - auch im Hinwenden zum historischen Zentrum Szombathely.

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