54 Arbeitnehmer betroffen
Neudau: Borckenstein-Schließung belastet südburgenländischen Arbeitsmarkt

- Durch das Aus für das Neudauer Garnwerk wurden 44 Beschäftigte aus dem Bezirk Güssing arbeitslos.
- Foto: Karin Vorauer
- hochgeladen von Martin Wurglits
Die Schließung des traditionsreichen Neudauer Garnherstellers Borckenstein im Feber hat auch auf dem südburgenländischen Arbeitsmarkt tiefe Spuren hinterlassen. 54 der zuletzt 124 Arbeitnehmer kamen aus dem Burgenland. "Für 44 ist aufgrund ihres Wohnorts das Arbeitsmarktservice (AMS) Stegersbach zuständig", berichtet die geschäftsführende Leiterin Sonja Marth. Der Rest verteilt sich auf die Bezirke Oberwart und Jennersdorf.
Beim AMS Hartberg, wo das Gros der ehemaligen Borckenstein-Mitarbeiter gemeldet ist, bemüht man sich um größtmögliche Unterstützung. "Wir betreuen die Arbeitnehmer von der Kündigung weg, kümmern uns um die Entschädigung aus dem Insolvenzentgeltfonds, beraten intensiv und vermitteln so gut wie möglich an neue Arbeitgeber", berichtet AMS-Leiterin Margarete Hartinger. "Die aktuell gute Konjunktur erleichtert uns die Vermittlung."
Um für die Betroffenen Umschulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu ermöglichen, finanzieren AMS und Land Steiermark eine Stiftung. Das Burgenland beteiligt sich laut Hartinger ebenfalls.
Im Werk selbst läuft seit der Schließung die Verwertung der Unternehmensteile wie etwa Maschinen oder endproduzierter Garne. Zehn verbliebene Mitarbeiter seien mit der Abwicklung beschäftigt, berichtet Masseverwalter Stefan Weileder. "Wir bemühen uns um die bestmögliche Verwertung."
Im Insolvenzverfahren haben laut Kreditschutzverband 1870 bislang 246 Gläubiger Forderungen geltend gemacht. Von den angemeldeten rund 16,4 Millionen Euro wurden rund 13,3 Millionen anerkannt. "Die Passiva werden sich aber noch erhöhen, da Beendigungsansprüche der ausgetretenen Dienstnehmer noch anzumelden sind", heißt es vom KSV. Das Lager des Werks habe bereits in Bausch und Bogen an einen Bieter verkauft werden können.
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