Verbände zusammengelegt
Tourismus im Südburgenland wird neu geordnet

- Die Tourismusverbände Jennersdorf, Stegersbach (Bild), Oberwart-Güssing und Bad Tatzmannsdorf werden zum neuen Regionalverband Südburgenland.
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Der neue Tourismusverband Südburgenland hat sich letzte Woche konstituiert. Er tritt an die Stelle der bisherigen Regionalverbände Jennersdorf, Stegersbach, Oberwart-Güssing und Bad Tatzmannsdorf und bildet die territiorale Ergänzung zu den ebenfalls neuen Regionalverbänden Nordburgenland und Mittelburgenland-Rosalia.
Neuer Vorstand
Die Vollversammlung besteht aus 36 Delegierten, die mehrheitlich aus Tourismus, Gastronomie und Hotellerie kommen. Darüber fungiert ein fünfköpfiger Vorstand. Er besteht aus dem Jennersdorfer Bürgermeister Reinhard Deutsch, dem Stegersbacher Vizebürgermeister Jürgen Dolesch, dem Bad Tatzmannsdorfer Hotelier Peter Prisching, dem Gastwirt Andreas Schmidt aus Neustift an der Lafnitz und dem Deutsch Schützer Unternehmer Josef Wiesler. Vorsitzender ist Landesgeschäftsführer Dietmar Tunkel.
Geschäftsführung gesucht
Die operative Leitung übernimmt ab 1. Juli ein Geschäftsführer, dessen Stelle vom Landesverband ausgeschrieben wurde. Als Favorit gilt der Oberwarter Reisebürounternehmer Martin Ochsenhofer.
Budget offen
Ob dem neuen regionalen Verband mit Sitz in Güssing insgesamt mehr oder weniger Mittel zur Verfügung stehen als den Vorgängerverbänden, stehe noch nicht fest, sagt der Jennersdorfer Bürgermeister Reinhard Deutsch. Das Personal und die jeweiligen Informationsbüros bleiben bestehen. Wie beispielsweise die strategische Positionierung der heimischen Betriebe zu den benachbarten oststeirischen Thermen ausgerichtet werde, müsse erst ausgearbeitet werden, so Deutsch.
Gewichte verschieben sich
Die finanzielle Gewichte verschieben sich durch das neue Tourismusgesetz mehr als bisher von den Regionen zum Land. Die Einkünfte aus der Ortstaxe, die jeder nächtigende Gast zahlt, gehen künftig zu 20 % an die Gemeinden und zu 80 % an den Landesverband. Von diesen 80 % erhält jeder Regionalverband 7 %. Bisher gingen 50 % an den örtlichen Verband, 35 % an den Landesverband und 15 % an die Gemeinden.
Aus den Erlösen des Tourismusförderbeitrags, den jeder burgenländische Gewerbebetrieb zahlt, erhält 90 % der Landes-Tourismusverband und 10 % die Landesregierung. Nach alter Gesetzeslage erhielt der örtliche Tourismusverband 70 % und der Landesverband 30 %.
Förderungen nicht mehr regional
Als Tourismusdestination dürfe man erwarten, dass durch die Neuordnung "etwas weitergeht", betont der Stegersbacher Bürgermeister Heinz Krammer. Entscheidungen über Förderungen würden künftig nicht mehr wie bisher vom Regionalverband, sondern vom Landesverband getroffen, erläutert er.
Ob für die Tourismusgemeinde Stegersbach in Zukunft mehr oder weniger Geld zur Verfügung steht, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen. "Die Tüchtigen mit den besseren Ideen werden jedenfalls die Gewinner sein", ist Krammer überzeugt.
Das Gebäude mit dem Tourismusbüro wolle die Gemeinde übernehmen und dem neuen Verband kostenfrei zur Verfügung stellen. Infrastruktur wie Wanderwege oder Gästeinformationssysteme sollen diesem ebenfalls übertragen werden, wenn sich der bestehende Ortsverband auflöst, so Krammer.


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