Völs investiert Millionen in den Hochwasserschutz

VÖLS. Am 23. August 2005 kam es zu einem Ereignis, mit dem in diesem Ausmaß niemals zu rechnen war: Nach tagelangen, heftigen Regenfällen fand der hochwasserführende Inn im Völser Gießen einen "Abfluss" – das Wasser trat im Bereich des Einkaufszentrums CYTA über die Ufer und die Folgen waren verheerend! Das gesamte Gewerbegebiet wurde massiv überflutet. Teile des CYTA als auch der MPREIS-Zentrale standen meterhoch unter Wasser. 42 Feuerwehren aus Nord- und Südtirol standen tagelang im Dauereinsatz. Der Schaden belief sich auf rund 13 Millionen Euro!

Vorsorge

Die Schäden wurden behoben – vergessen hat dieses Ereignis aber niemand. Sofortmaßnahmen wurden unmittelbar danach getroffen, an einer großen Lösung in der zwischenzeit aber intensiv gearbeitet. Das Ergebnis legten der Völser Bürgermeister Erich Ruetz und CYTA-Geschäftsführer Erich Pechlaner jetzt vor: "Südöstlich des CYTA wird ein neues, unterirdisches Hochwasserpumpwerk errichtet", so der Bürgermeister. "Außerdem werden die vorhandenen Wehranlagen und Dämme ausgebaut und modernisiert!"

2,5 Millionen Euro

... betragen die Investitionskosten, wozu die Gemeinde 25 % beiträgt, den Rest übernehmen Bund und Land. Bgm. Ruetz: "Das Gewerbegebiet ist unser wirtschaftliches Herzstück. Mit den neuen Schutzbauten sind wir künftig auch vor einem sogenannten Jahrhunderthochwasser sicher! Unsere Leitbetriebe CYTA und MPREIS wurden 2005 massiv getroffen. Das darf und das wird sich in dieser Form nie mehr wiederholen!"

"Jubiläumsfeier"

Im CYTA-Hauptgebäude erinnert nicht nur eine Tafel an die damalige Hochwassermarke. Es gibt auch an jedem "Jahrtag" eine Mitarbeiterfeier. Im nächsten Jahr soll es eine ganz besondere "10-Jahr-Jubiläumsfeier" sein, kündigt Erich Pechlaner an: "Schließlich hat man uns damals sogar den endgültigen Untergang prophezeit – das Schiff war leck, aber es ist nicht abgesoffen!"
Detail am Rande: Bereits am 30. August, also nur sieben Tage später, konnte wenigstens ein Teilbereich des Einkaufszentrums wieder eröffnet werden (siehe beigefügte Bilder)!

ZUR SACHE:

Bei den Überflutungen im Jahr 2005 wurde am Gießenbach – normalerweise ein knietiefes, ruhiges Gewässer – ein Pegelstand 3,10 Metern erreicht. Mit den neuen Schutzbauten ist selbst bei einem Pegelstand von 3,60 Metern keine Überflutung mehr möglich.
Das neue Pumpkraftwerk ist auch ein "Jahrhunderthochwasser" ausgelegt. Die entsprechende Fördermenge beträgt 9.000 Liter pro Sekunde. Um diese enorme Leistung zu verdeutlichen: Das gesamte Fassungsvermögen des Völser Freibades mit 1,3 Millionen Liter Wasser wäre mit diesem Pumpwerk innerhalb von nur zwei Minuten komplett geleert!