Lesen soll für Kinder selbstverständlich sein

Die Direktorin Petra Klingenschmid besuchte mit SchülerInnen die Bibliothek der Gemeinde Thaur.
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Die PISA-Studie deckte auf, dass in Österreich viele Kinder und Jugendliche nicht richtig lesen können! „Wir tun was dagegen“, erklärt der Thaurer Bürgermeister Konrad Giner, „wir wollen die Schüler einladen, regelmäßig in der Bibliothek der Gemeinde vorbeizuschauen.“

THAUR (sf). „Gut lesen zu können, ist immens wichtig, und diese Fähigkeit muss in der Volksschule erlernt werden“, ist sich Konrad Giner sicher. Deswegen wird allen Thaurer Kindern in Zukunft die Bibliotheksgebühr von zwei Euro erlassen. Vor allem aber ist geplant, dass alle Klassen der Thaurer Volksschule ein- oder mehrmals in die Bibliothek der Gemeinde gehen, damit sich die Kinder dort umsehen und Bücher ausleihen können.

Aktion der Gemeinde sorgt für Verwirrung in der Lehrerschaft
Nicht allen LehrerInnen ist aber der Sinn der Aktion klar. „Wir haben doch in unserer Volksschule auch eine schöne Bibliothek“, bemerkte eine Lehrerin. „Außerdem haben wir von vielen Büchern mehrere Exemplare, damit alle Schüler einer Klasse ein Buch gleichzeitig lesen können“, ergänzte eine Kollegin. Das sei wichtig, wenn ein Buch im Unterricht durchgenommen wird, es sei nämlich zu wenig, den Schülern nur Bücher in die Hand zu drücken, es sei wichtig, mit den Kindern auch über den Inhalt zu diskutieren.

„Selbstverständlich ist die Aktion nicht als Ersatz für das Lesen in der Schule gedacht“, beschwichtigt Giner, der auch hofft, dass die Schüler in Thaur besser sind als der Österreich-Durchschnitt.

„Es gibt sicher auch in Thaur viele Familien, in denen nicht gelesen wird, das ist ein Verhaltensmuster, dass sich oft von den Eltern auf die Kinder weitervererbt“, meint die Bibliothekarin der Thaurer Gemeindebibliothek, Ulrike Lechner, die seit 37 Jahren ehrenamtlich für die Leihbücherei tätig ist. „Wir haben unseren Buchbestand ständig ausweiten können und kaufen pro Jahr ca. 400 neue Bücher, im Lauf der Jahre hat die Zahl der Ausleihen auch immer mehr zugenommen.

Interesse der Kinder lässt nach
Leider ist in letzter Zeit das Interesse der Kinder und Jugendlichen gesunken“, bedauert Lechner. Zum Teil kann das daran liegen, dass die Bücher gekauft oder woanders ausgeliehen werden. „Aber leider gibt es viele Kinder, die nie eine Bibliothek betreten. Wir wollen die Schwellenangst abbauen. Zu uns zu kommen und sich ein Buch ausleihen, soll so selbstverständlich sein, wie in einen Laden zu gehen und sich ein Eis zu kaufen. Wir sind auf dem neuesten Stand, wer will, kann bei uns über das Internet nachschauen, welche Bücher es bei uns gibt und reservieren lassen oder die Ausleihung verlängern. Aber natürlich kann man sich auch bei uns die Bücher in Ruhe anschauen und darin schmökern.“

Die Direktorin Petra Klingenschmid besuchte mit SchülerInnen die Bibliothek der Gemeinde Thaur.
„Lesen ist für die Jugend wichtig“, ist sich der Thaurer Bgm. Konrad Giner sicher.
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