Asfinag sieht Milser Variante kritisch

Foto: Michael Kendlbacher
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Im Frühjahr 2020 soll die Entscheidung fallen, um das Problem mit den Staus und dem Durchzugsverkehr in der Region in den Griff zu bekommen. Ein Autobahnanschluss Mils ist eine Herausforderung und wird von der Asfinag eher kritisch beäugt.

HALL/MILS. Nach der Präsentation der Zwischenergebnisse sind die Experten Dr. Helmut Köll und Dr. Werner Rosinak weiterhin damit beschäftigt, die Variantenbeurteilung bis zum Frühjahr 2020 fertigzustellen. Dabei stehen zwei Varianten besonders im Fokus der Fachmänner. Die eine Variante ist eine Verbindungsstaße von der B171 über den Inn zur L9 und weiter bis zur bestehenden Anschlussstelle Hall-Mitte (lange Südumfahrung). Circa 12.000 Quadratmeter würden verbaut werden, der größte Teil südlich des Inns. Der Flächenbedarf für die Südumfahrung ist höher als für die Variante Mils. Im Zentrum würden weniger Autos die B171 befahren, doch auf der Verbindungsstraße wäre mit mehr Verkehr zu rechnen. Die Südumfahrung Hall wäre laut Experten in fünf bis sieben Jahren umsetzbar und bräuchte keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Die zweite Möglichkeit sieht einen Autobahnvollanschluss beim Milser Gewerbepark vor. Auch sie würde das Zentrum von Hall entlasten, aber zu mehr Verkehr auf den Gemeindestraßen führen. Für die Variante Mils ist eine Projektdauer von 10 bis 15 Jahren vorgesehen. Die Entlastung wäre somit bei beiden Varianten gegeben, ist sie doch beim Vollanschluss Mils im wesentlichen eine Zeitfrage. Bei der Milser Variante sind UVP und die Zustimmung der ASFINAG erforderlich. Die ASFINAG will in dem laufenden Prozess nicht vorgreifen, jedoch wird betont, dass die Leistungsfähigkeit der A12 nicht durch mögliche Neubau-Maßnahmen zusätzlich belastet werden soll. „Die ASFINAG ist natürlich in den gesamten Prozess miteingebunden und hat den Prozess mitbeauftragt. Wichtig dabei ist, dass die Leistungsfähigkeit der Inntalautobahn gewährleistet bleiben muss – das gilt für alle Maßnahmen, die im Rahmen des Prozesses untersucht werden. Die A12 selbst sollte also durch mögliche Neubaumaßnahmen an Anschlussstellen nicht noch zusätzlich belastet werden. Das gilt in erster Linie für die Aufrechterhaltung der Qualität und der Verkehrssicherheit." Die Milser Variante wäre auch für die Gemeinde Volders ein Vorteil, diese müssten dann nicht mehr bis Wattens fahren. Der Bgm. von Volders, Maximilian Harb, würde eine ordentliche Entlastung begrüßen und vertraut darauf, was die Experten für sinnvoll erachten. „Ich bin der Meinung, dass man eine Entlastung dort machen sollte, wo es eine braucht. Man sollte auf die Fachleute hören. Eine gute Lösung ist wichtig, weil es viel Geld kostet", so Harb. Laut dem Milser Bgm. befürwortet die Mehrheit eine Variante, die einen S-Bahn-Anschluss in Mils beinhaltet. Außerdem betont er, dass die Aussage der ÖBB Infrastrukturgesellschaft noch ausständig sei. Der Milser Bgm. will sich auf Anfrage der Bezirksblätter auf eine bevorzugte Variante noch nicht festlegen, um dem Gemeinderat nicht vorzugreifen.

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