Theatervorführung
Bezaubernde Adventproduktion der Kolpingbühne Hall mit “Rotkäppchen”

Noch bis zum 22. Dezember  2019 läuft die Aufführung Rotkäppchen zu sehen. | Foto: Kolpingbühne Hall
  • Noch bis zum 22. Dezember 2019 läuft die Aufführung Rotkäppchen zu sehen.
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In der Vorweihnachtszeit haucht die Kolpingbühne Hall, dem Klassiker neues Leben ein. 

HALL. Da hätten die Schöpfer (oder Sammler) der Originalstory (Charles Perrault und Gebrüder Grimm) gestaunt, würden sie ihr Märchen in der Bühnenfassung Paul Costas (Ex-Haller bzw. Ex-Ampasser) erlebt haben. Der treue Paladin und Altmeister der Haller Kolpingbühne hat in vier Szenen und zwei Akten eine zauberhafte Anlehnung an bzw. Erweiterung der Geschichte kreiert und damit auch dem meist obligaten häuslichen Fernseher echte Konkurrenz geboten. Da leben die Kinder mit wie einst der Rezensent beim Kasperltheater und beraten mit Eltern, Großeltern, Tanten, Freunden etc. den Waldrapp Kasimir, den ebenfalls Paul Costa mit Musikalität, Beweglichkeit und Eloquenz verkörpert. Christoph Sailer bewegt sich glaubwürdig tollpatschig im Fellkleid des alten Wolfs, den die Regie mit bemitleidenswerter Hinfäll- igkeit ausgestattet hat (also „nix zum Fürchten“), wohl ein Zugeständnis an den Zeitgeist, allemal originell. Carolin Margreiter mimt glaubwürdig die kranke, offenbar auch sehbehinderte Großmutter, Martin Spiess setzt gefällig die Figur des Jägersmannes um, Priska Zimmermann ist die liebe Tante Rotkäppchens, Magdalena Langanger ist die erfrischend herzliche Mutter, Martin Geiger wirkt als der hilfreiche Assistent des gutmütigen Walddoktors, originell altväterisch umgesetzt von Martin Sailer, z. B. mit der gruseligen „Zahnschleifmaschine“, zum Gaudium des Publikums bei der Behandlung des Wolfsgebisses. Nun aber zur Protagonistin des Bühnengeschehens. Die kleine Victoria Langanger kann mit erstaunlich natürlicher mimischer, textsicherer und gestischer Verve dem Bild des Rotkäppchens gerecht werden, ein sicherer Griff der Regie von Christian Margreiter (Assistenz und Prod.-Ltg. Florian Margreiter). Dann die entzückendes Tiere des Waldes (4 Mädchen, 2 Knaben) und das mehrköpfige Ensemble der Geburtstagsfeierkinder mit Bändertanz und Gesang. Hoch professionell das Bühnenbild (Christian Margreiter und Franz Kronberger), die Malerei von Norbert Kanz, die choreographische Gestaltung durch Carolie Margreiter und die Musikgestaltung von Alexander Sackl. Dazu das kreative Team der Ausstatter- u. SpezialistInnen. Nun, Großmutter und Rotkäppchen werden unversehrt aus dem Bauch des Wolfes geborgen, er hat wohl nicht zugebissen, sondern in seiner Gier alles hinuntergewürgt – in einem Märchen muss nicht alles logisch sein. Ja, eine Stunde und 15 Minuten (inkl. Pause) mit Gesang, Action und Humor vergehen viel zu schnell, der Applaus konnte mit Recht von Herzen gespendet werden. Kolping live – bis zum 22. Dezember in Hall, immer um 15 Uhr.

Eine Theaterrezension von
Peter Teyml

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