Das Halltal wird nicht aufgegeben

Immer wieder kam es im Halltal zu kleineren Muren und Überschwemmungen, so schlimm wie beim letzten Mal war es noch nie. Auf die Zufahrt zum hinteren Halltal kann jedoch nicht verzichtet werden, deswegen wird die Straße mit großer Eile wieder freigelegt.

ABSAM (sf). Die Steinlawine, welche die Halltalstraße verschüttet, hat immer noch gewaltige Außmaße, obwohl schon ein Teil wieder abgetragen worden ist. Auf 44.000 m3 Volumen wird die Geröllhalde geschätzt. Allerdings müssen nur 20.000 m3 davon abgebaggert und mit Lkw abtransportiert werden. „Den Rest werden wir im Bachbett liegen lassen, der Weißenbach wird sich dann im Lauf der Zeit wieder tiefer eingraben und das Geröll und Steine in den Inn befördern“, gibt sich der Absamer Bgm. Arno Guggenbichler erleichtert. Zur Zeit sind zwei große Bagger und sieben Lkw im Einsatz, die den ganzen Tag zwischen der Fröschl-Deponie in Absam und dem Halltal unterwegs sind.

Rätselraten um Zustand der Straße
Wird das Tempo beibehalten, wird das Material schon in einigen Wochen und nicht erst in zwei Monaten abtransportiert sein. Allerdings weiß man nicht, wie die Straße darunter ausschaut. Auf den ersten Metern, die man freigelegt hat, war sie zwar beschädigt, aber noch befahrbar. Möglicherweise muss die Straße aber nicht nur geflickt, sondern auf einigen Metern völlig neu angelegt werden. Bekannt sind derzeit nur die Kosten des Felsabtransports, rund 125.000 Euro. „Neben der Gemeinde zahlen auch noch andere mit, etwa das Land, der Bund, die Saline oder die Bundesforste“, erklärt Guggenbichler. Die Straße ins Halltal ist aus mehreren Gründen wichtig. Für die Einheimischen und Touristen führt sie in ein beliebtes Ausflugsziel, außerdem braucht man sie für die Bewirtschaftung der Forste und für die Kontrolle der Saline. Das Salzbergwerk wurde zwar schon vor Jahrzehnten aufgelassen, trotzdem muss es regelmäßig von Fachleuten kontrolliert werden, um Umweltschäden abzuwenden.

Absam hält auch am Plan fest, den Tourismus im Halltal weiter zu beleben, nächstes Jahr soll der neue, stark vergrößerte Parkplatz am Halltaleingang eröffnet werden. Für Fußgänger ist das hintere Halltal übrigens weiterhin erreichbar, die Wandersteige wurden nicht beschädigt.