„Halleluja beinand“ von der Volksbühne Ampass
Das lange Warten auf die Bescherung
AMPASS. Nicht zufällig wählte die Ampasser Volksbühne gerade am Beginn der Adventszeit das „weihnachtliche Lustspiel“ der Autorin Ulla Klinge für ihre Herbstproduktion.
Die Story ist überschaubar: Eine eigenwillige Oma besucht die Familie ihrer Tochter am Heiligabend, ein nicht sehr geschätzter Verwandter kommt hinzu, die Organisation mit Christbaum und Co. endet im Chaos, alle sind in ihrer Erwartungshaltung überfordert – das kommt einem ja bekannt vor.
Spielleiter Heinz Baumann lotet in den drei Akten (und zwei kleinen Pausen mit funktionierender Vereinsgastronomie!) mit den fünf Laiendarstellern alle Möglichkeiten aus, Situationen, Gags und deftige Sager unterzubringen, dabei entsteht allerdings das Empfinden, weniger wäre mehr.
Melanie Graf als Marlies und Alina Hofer als Tochter Doris bestehen mit Bravour ihre Debütrollen, wobei Erstgenannte etwas statisch und deklamierend wirkt und die junge Dame Alina unbekümmert und natürlich ihre Teenagerrolle umsetzt. Zweifellos zwei „Zukunftsaktien“ für den Theaterverein. Max Kühnel als Hubert ist zwar ein komisches Talent, bedient aber zu unreflektiert das „Löwinger-Fach“. Andreas Gänsluckner als Onkel Adi ist der erprobte Routinier der Truppe. Die zweifellos bunteste Figur des Stückes verwirklicht mit allen Facetten des Komödiantischen Uschi Prilmüller als Oma Apollonia, sie peppt die manchmal zu lange wirkenden Szenen erfrischend auf. Am Ende gibt’s doch noch eine Bescherung und der Vorhang schließt sich zur richtigen Zeit. Wer unbekümmerte Unterhaltung liebt, sollte dies bis zum 8. Dezember nützen.
Eine Theaterkritik von Peter Teyml
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