Das launische Liebesbarometer

- Foto: Bühne Schönegg
- hochgeladen von Stefan Fügenschuh
Bühne Schönegg-Hall erringt frech und herzhaft die Gunst des Publikums mit
„Männer in der Mausefalle“
Theaterbesprechung von Peter Teyml
Drei junge Männer – ein Kunstmaler, ein Schauspieler und ein Arzt, alle arbeitslos, fristen ihr Dasein als Mieter einer böhmischen Hauswirtin, die hinter ihrer reschen Art ein goldenes Herz verbirgt. Drei junge Frauen ziehen in die vis à vis gelegene Wohnung ein und teilen fortan mit den Männern die Terrasse (stimmungsvoll erbaut von Dür, Humml, Fasching, Wibmer). Das sind die Zutaten des Lustspiels in 5 Akten von Ludwig Skumauz, umgesetzt von vier Damen & drei Herren unter der Regie von Roswitha Wibmer.
Der Kontakt der Herren mit den Nachbarinnen und einer adeligen Dame, die sich einen Hausmann –oder mehr? – krallt, verschafft einige Turbulenzen und überraschende Beziehungen.
Tobias Höllbacher mit eindrucksvollem Bart und tragender Stimme ist der freiheitsliebende Mime, Sigi Obleitner verkörpert sympathisch den malenden Bohemien Sascha, Manfred Dür, komödiantisches Gestirn der Bühne, gibt hinreißend überzeugend den besoffenen Dr. Amatus Fürst.
Annika Aicher träumt sich als Kicki ins Leben, Claudia Kasapar findet als Ärztin Margot Berger wieder ihren Studienkollegen Amatus, und Andrea Nagiller setzt wirkungsvoll die Figur der liebestollen Gräfin um. Roswitha Wibmer hat nicht nur an die zwei Stunden ihren Part als „behmakelnde“ Frau Toni im Griff, sondern als Spielleiterin auch das Zusammenwirken des Ensembles.
Die zahlreichen bonmots und sprachlichen Zugespitztheiten verführen zu oftmaligem Szenenapplaus und zu Bravorufen beim Vorhang. Milieumäßig ist das Stück eigentlich in den 1920er-Jahren angesiedelt, aber im Text waren da Fernseher und Filme vorhanden – eine Unklarheit, die ältere Jahrgänge durchaus wahrnehmen. Wie dem auch sei, das flotte Stück hat einen vollen Saal verdient, auch wenn momentan allerorts Sommerfeste locken. Und wie sagt die Frau Toni in bestem Böhmischdeutsch: „Hier wird gespielt eine Komedie, die endet wie eine Tragedie.“




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