Der Winter kann kommen - Lawinenwarndienst gerüstet
Lawinenbeobachter konferierten zwei Tage im Sellraintal – enorm wichtige Aufgabe
Von Anfang Dezember bis Ende April können Sie jeden Morgen die Stimme von Rudi Mair, dem Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes in Radio Tirol hören. Und die Lawinenwarnstufen die er ausgibt, entscheiden oft etwa über den Besuch eines Gebietes, über Straßensperren, über An-und Abreise von Touristen und oft über Leben und Tod. Doch hinter dieser Lawinenwarnstufe steckt ein komplexes System aus Mensch und Technik. "Die Aufgabe der über 30 LawinenbeobachterInnen in ganz Tirol ist enorm wichtig. Sie sind ortskundig, kennen die Berge und die örtlichen Gegebenheiten, darum sind die Beobachtungen unverzichtbar", sagt Mair. Im Sellraintal trafen sich diese BeobachterInnen, um für zwei Tage einen Meinungsaustausch zu pflegen und Fachvorträge zu hören. "Denn auch in der Methodik, Lawinen zu erkennen und Schnee zu beurteilen, gibt es immer wieder neue Techniken und Methoden, erklärt der Fachmann.
Für den technischen Bereich des Lawinenwarndienstes ist Paul Kössler zuständig. 170 Wetterstationen liefern über GPS alle zehn Minuten aktuelle Daten. "Wir haben europaweit eines der dichtesten Netze an solchen Messpunkten, in Verbindung mit unseren BeobachterInnen können so genaue und fundierte Warnstufen erstellt werden", erklärt Kössler.
Bei der Verbeitung der Warnstufen setzt Mair neben Radio und Printmedien auf alle modernen Kanäle wie Facebook und Twitter. "Damit die Jungen Tourenfreaks auch von der Gefahr informiert werden." Und der Erfolg gibt dem Team um Rudi Mair recht. "Es gibt in Tirol seit zwanzig Jahren etwa 12 Lawinentote im Durchschnitt pro Saison, nur heute gehen etwa 20 Mal mehr Sportbegeisterte auf die Berge", so Mair. Der Winter kann also kommen.
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