Die Frage nach dem Anfang

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HALL. Nun, die alte Geschichte der zwei Veroneser Adelsfamilien Montague und Capulet mit der romantisch-schaurigen Tragödie der zwei Liebenden Romeo und Julia ist hinlänglich bekannt und hat die Bühnen aller Welt erobert. Aber wer hat sich die Frage gestellt, wann und warum der unversöhnliche Hass zwischen den beiden Parteien eigentlich entstanden ist? Die Theatergruppe der 4. u. 5. Klasse des Haller Gym der Franziskaner hat sich mithilfe Spielleiterin Prof. Susanne Jäger eine mögliche Antwort, sprich Interpretation, erarbeitet und im TPZ Hall in einer etwa 40-minütigen, stringenten und überzeugend engagierten Vorstellung präsentiert. Sparsamstes Interieur zwingt die jungen Damen und Herren zu konzentriertem Agieren in Sprache, Gestik, Mimik und Choreographie, es herrscht eine durchaus heutige, authentische Sprache im Streit sowie in der unbeholfenen, zärtlichen Werbung der jungen Männer.
Der Grund des Konfliktes liegt Generationen zurück, ausgelöst durch die Liebe zweier junger Männer aus verschiedenen Familien zu einer Sophia, die sich quasi zum Mobbingopfer eines Stadtstaates geriert, nur, weil sie sich nicht für einen der Männer entscheiden konnte. Das alles führt Generationen später zur unausweichlichen Tragödie und dem Ende mit Giftphiole und Dolch.
Mit eindrucksvoller Gestik und stark ritualisierter Choreographie, untermalt von stimmigen musikalischen Metaphern kommt es zum Erscheinen der Ahnfrau des Konfliktes und zu ihrer Frage: „Ist das alles meine Schuld?“ und endet mit der Forderung: „Das muss ein Ende haben“.
Und weist das nicht auch auf unsere gegenwärtigen Konflikte in der Welt hin?
Ein schönes Spiel mit überraschenden Talentproben, die nach Fortsetzung verlangen.

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