Ende gut – alles gut ?

- Nach neun Söhnen bekommt die Familie Hirlwimmer ein Mädchen.
- Foto: Theaterverein Thaur
- hochgeladen von Stefan Fügenschuh
“Der kloane Unterschied” mit dem Theaterverein Thaur
Nach den anspruchsvollen Sommeraufführungen des Theatervereins Thaur gelüstete es offenbar nach einem herzhaften bäuerlichen Schwank, mit Ulla Klings dreiaktigem Lustspiel wurde man fündig und traf so die richtige Wahl für einen unbeschwerten Theaterabend im „alten Gericht“.
Keine unerhebliche Rolle spielt hierbei auch die Erreichbarkeit und wetterunabhängige Location sowie die Gewissheit für das Publikum, ortsbekannte Laienschauspieler bekritteln, bewundern und beklatschen zu können. Dem rustikal – Theatralischen kann man so eine längere Leine zugestehen, Spielleiterin Waltraud Hofmann hat hier geschickt die Balance zwischen strenger Regie und individuellen komödiantischen Bedürfnissen des vielköpfigen Ensembles gefunden.
Die Geschichte ist einfach, aber wirksam gestrickt – ein Kleinbauer erhält vom Bürgermeister die Zusage, nach der Geburt des 10 Sohnes eine hohe Prämie seitens der Gemeinde zu bekommen, aber der erwartete Sprössling – ist ein Mädchen. Die Versuchung, dies zu vertuschen, ist mächtig, korruptes Lavieren und Gewissensnot schaffen Verwirrung und moralische Konflikte.
Bei aller in solchen Stücken zur Schau gestellten patriarchalischen Ideologie setzt sich jedoch überraschenderweise die Erkenntnis durch, dass die weibliche Sicht und Moral offenbar die bessere ist.
Karl Müssiggang als Bauer Franz agiert mit großem Einsatz und Leidenschaft, würde aber mit weniger verbalen Kraftakten glaubwürdiger wirken. Natürlich & schwerelos setzt Elisabeth Niederhauser ihre Rolle als dessen Frau Agnes um, Georg Demar gefällt als Sohn Maxl, Barbara Fehr ist seine Hanni, Tobias Frech, Stefan Huetz und Andreas Niederhauser geben flott die gesprächigen „Buam“, gefällig auch Karl Frech als Pfarrer, Martin Feistmantl als Postbote und Horst Feichtner als Bürgermeister.
Glanzstücke liefern die zwei älteren Damen Annemarie Niederhauser als nervige Tante Amalie, vor allem aber Maria Drummel als Hebamme Barbara, sie erhielten mit Recht den häufigsten Szenenapplaus.
Ein stimmiges Bühnenbild – liebevoll ausgestattet die Wohnküche mit bewährten, vertrauten Accessoires – rundet die sorgfältige Produktion dieser Saison ab.
Theaerkritik von Peter Teyml
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