Die 25 Euro, die im Müll landen

1,8 Mio. Tonnen an brauchbaren Lebensmittel landeten in 2013 in Österreich im Müll
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  • 1,8 Mio. Tonnen an brauchbaren Lebensmittel landeten in 2013 in Österreich im Müll
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(acz). Konsumenten sind daran gewöhnt, dass nach dem Ablaufdatum Lebensmittel einfach weggeworfen werden, obwohl diese noch bestens zum Verzehr geeignet sind.

Die Fakten

Auch in Tirol landen 25 Euro pro Person im Monat in Form von Lebensmitteln im Müll. In Österreich sind das 1,8 Millionen Tonnen im Jahr. Aber Zahlen, meint Franz Metzler, pensionierter Koch und preisgekrönter Fachmann für Lebensmittelverschwendung aus Innsbruck, sagen nicht viel aus. Man sollte sich das verbildlichen, um es wirklich zu verstehen: Das wären 60 Kilometer – die Strecke zwischen Wörgl und Innsbruck – aneinander gereihte Kisten voller Lebensmittel.

Schlecht für die Geldtasche

Das ist nicht nur moralisch – in Zeiten, in denen in den ärmsten Ländern Menschen hungern –, sondern auch finanziell schwer zu verkraften. Hierzulande kaufen Konsumenten, die sparen müssen, oft viel mehr bei Sonderangeboten, als sie letztlich eigentlich brauchen.

Jeder ist verantwortlich
Lebensmittelverschwendung wird nicht nur von Handel und Industrie, sondern vor allem von den einzelnen Haushalten, von den Konsumenten, generiert. Mit ein bisschen Rücksichtnahme beim Einkaufen, Kochen und Lagern könnte man viel Geld sparen und Lebensmittelmüll vermeiden.

Praktische Projekte
Ein brennendes Thema – vor allem für einen Koch, der jeden Tag mit Lebensmitteln zu tun hat. Deswegen entschied sich Metzler dazu, ein Projekt für Schulen ins Leben zu rufen – unter dem Namen "Mikiko": Mit Kindern kochen. Er besucht die Schüler und erklärt ihnen, wie man Lebensmittel richtig lagert und wie man sonst noch Lebensmittelverschwendung vermeiden kann.

Weitreichende Folgen
"Man muss realistisch bleiben", meint er. Fast Food kann nicht verbannt werden, aber sollte nun mal nicht zum Alltag gehören. "Ob billig oder teuer, bio oder herkömmlich, das ist nicht so wichtig – Hauptsache, man wirft nicht mehr so viel Essen weg", so Metzler. Lebensmittelverschwendung hat weitreichende Folgen, an welche Konsumenten kaum denken, wenn sie einen halben Laib Brot in den Müll werfen. Auch das Klima ist in großem Maße betroffen, denn Transport, Lagerung und vieles mehr verbraucht Energie. Wenn nur noch die Hälfte an Lebensmitteln weggeworfen würde, hätte dies die gleiche Auswirkung auf das Klima wie das Abstellen von jedem zweiten Auto. In den nächsten Wochen können Sie Tipps von Franz Metzler zum Thema Lebensmittelverwertung in den BEZIRKSBLÄTTERN lesen.

1,8 Mio. Tonnen an brauchbaren Lebensmittel landeten in 2013 in Österreich im Müll
Franz Metzler ist pensionierter Koch und führt Projekte in Schulen und Gastronomie- und Tourismusbetrieben zum Thema Lebensmittelverschwendung durch
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