Vom Gefühlskarussell zur Wohnraumgestaltung
Großes Interesse beim Praxistag Demenz in Hall

Besucher hatten die Möglichkeit, in persönlichen Gesprächen individuelle Fragen an anwesende ExpertInnen zu stellen.  | Foto: tirol kliniken/Juchum
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Zahlreiche Besucherinnen und Besucher ließen sich vor kurzem den Praxistag Demenz in Hall nicht entgehen und informierten sich über demenzielle Erkrankungen und deren Vorbeugung.

HALL. Aktuellen Schätzungen zufolge leben in Österreich 115.000 bis 130.000 Menschen mit irgendeiner Form der Demenz. Laut Sozialministerium wird sich aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung diese Anzahl bis zum Jahr 2050 verdoppeln und der Betreuungs- und Pflegebedarf wird somit weiter steigen. 120 Betroffene, Angehörige und Interessierte erhielten kürzlich in den Räumlichkeiten der UMIT Tirol in Hall zum 7. Mal praxisnahe Unterstützungsangebote durch die tirol kliniken Initiative „Demenz braucht Kompetenz“ und die Koordinationsstelle Demenz Tirol. 12 verschiedene Workshops bildeten das auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmte Rahmenprogramm. Von ganz praktischen Tipps und Informationen zur Bewältigung des Alltags und der Förderung der Selbständigkeit und Autonomie bis zur Gefühlswelt und den Bedürfnissen von Betroffenen und Angehörigen. Unter anderem ging es darum, kreative Potenziale der Betroffenen durch Musik und Tanz zu stärken, das Gefühlskarussell pflegender Angehöriger anzunehmen und den Umzug in ein Pflegeheim gut vorzubereiten. Welche klinischen Meilensteine es bei einer Demenzerkrankung gibt, hat Josef Marksteiner, Abteilungsvorstand der Psychiatrie und Psychotherapie A am LKH Hall, praxisnah veranschaulicht. Einen besonderen Programmpunkt stellte außerdem die Preisverleihung des 2. Österreichischen Demenzpreis der Kompetenzgruppe Demenz der ÖGPH dar.

Mag. Beate Czegka, MAS (Koordinatorin der Initiative Demenz braucht Kompetenz der tirol kliniken), Rosmarie Fink (Gewinnerin des 2. Österreichischen Demenzpreis der Kompetenzgruppe Demenz der ÖGPH), Mag. Verena Bramböck, BA (Leiterin der Koordinationsstelle Demenz Tirol) | Foto: tirol kliniken/Juchum
  • Mag. Beate Czegka, MAS (Koordinatorin der Initiative Demenz braucht Kompetenz der tirol kliniken), Rosmarie Fink (Gewinnerin des 2. Österreichischen Demenzpreis der Kompetenzgruppe Demenz der ÖGPH), Mag. Verena Bramböck, BA (Leiterin der Koordinationsstelle Demenz Tirol)
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Persönliche Beratung

Während des Praxistages hatten alle Interessierten die Möglichkeit, in persönlichen Gesprächen individuelle Fragen an anwesende Expert:innen aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Sozialarbeit, Ergotherapie und Pflege zu stellen. „Die Zahl von Menschen mit einer dementiellen Erkrankung steigt weltweit an. Es ist daher besonders wichtig, vorausschauend zu denken und Strategien für die gesellschaftliche und persönliche Zukunft zu entwickeln. Oft braucht es nicht viel, um Betroffenen und Angehörigen Unterstützung im Alltag zu geben und es freut mich, dass wir diesen wertvollen Beitrag heuer wieder leisten konnten.“ so Beate Czegka, Koordinatorin der Initiative Demenz braucht Kompetenz der tirol kliniken. „Das Konzept des Praxistages hat sich in den vergangenen Jahren so bewährt, dass wir dank regionaler Kooperationspartner:innen inzwischen mehrere Praxistage von Kufstein bis Reutte anbieten“, ergänzt Verena Bramböck, Leiterin der Koordinationsstelle Demenz Tirol.

Initiative Demenz braucht Kompetenz

Die seit dem Jahr 2014 bestehende Initiative „Demenz braucht Kompetenz“ rückt Demenz und Delir in den tirol kliniken verstärkt in den Vordergrund. Damit Mitarbeiter:innen gut geschult sind und betroffene Patient:innen kompetent und sensibel begleitet werden. Das vorhandene Wissen und die Kompetenz werden gestärkt, weiterentwickelt und allen zugänglich gemacht. Seit sechs Jahren bietet die Initiative mit dem „Praxistag Demenz – den Alltag meistern“ Betroffenen, Angehörigen und Interessierten einen Raum zum Austausch. Seit 2017 besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle Demenz Tirol.

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