Halali im Jägerverband vorbei

Denkt nicht an Rücktritt: Landesjägermeister  Karl Berktold
  • Denkt nicht an Rücktritt: Landesjägermeister Karl Berktold
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Nach dem Rücktritt der beiden Vorstandsmitglieder des Tiroler Jägerverbandes Anfang Juni, Martin Zanon und Robert Kirschner, kehrt langsam wieder Ruhe in den Verband. Die Bezirksblätter sprachen darüber mit Landesjägermeister Karl Berktold.

Bezirksblätter: Kam der Rücktritt der zwei Vorstandsmitglieder überraschend für Sie?
KARL BERKTOLD:
„Der von Zanon nicht, der von Kirschner schon. Zanon hat mir bereits Anfang des Jahres mitgeteilt, seine Arbeit zurücklegen zu wollen. Um den Forstfachmann Kirschner ist mir aber leid.“

BB: Also Rücktritt trotz gutem Verhältnis zu Kirschner von Ihrer Seite?
KARL BERKTOLD:
„Ja, aber es wurden ihm offensichtlich aus dem Zusammenhang gerissene, sehr vertrauliche Informationen aus der Vorstandsbildung vor meiner Wahl als Landesjägermeister zugespielt. Auch wurde ich von ihm vor seinem Rücktritt nicht mehr kontaktiert, so konnte es leider kein klärendes Gespräch mehr geben.“

BB: Aber Sie kennen die Ziele und Hintergründe dieser Schritte.
KARL BERKTOLD:
„Die wahren Hintergründe kenne ich mittlerweile, möchte dazu aber nichts sagen. Es liegt aber der Verdacht nahe, dass ein kleiner Personenkreis um Alt-Landesjägermeister Wieser versucht, die derzeitigen umfassenden Vorstandsarbeiten zu schwächen und auch Neuwahlen zu erzwingen.“

BB: Ist das gelungen?
KARL BERKTOLD:
„Nein, das kann als gescheitert angesehen werden, die meisten der neun Bezirke stehen hinter dem Vorstand. Durch das Nachrücken von Elke Benedetto-Reisch und Architekt Christoph Achammer in den Vorstand ist der Verband zu 100 Prozent arbeitsfähig.“

BB: Und die Stimmung draußen?
KARL BERKTOLD:
„Die meisten der Mitglieder in den Bezirken sind wenig erfreut über diese Situation, 135 Ehrenamtliche leisten eine sehr gute Arbeit, die in diesen Auseinandersetzungen – die durchaus politisch oder persönlich motiviert sind – untergeht.“

BB: Ist der Jägerverband denn politisch?
KARL BERKTOLD:
„Nur weil wir mit dem zuständigen Regierungsmitglied (LR Toni Steixner, Anm.) Gespräche führen, ist der Verband noch lange nicht politisch.“

BB: Nach den Querelen im Verband gilt es die Jagdgesetznovelle unter Dach und Fach zu bringen. Wie geht es hier weiter?
KARL BERKTOLD:
„Wenn das derzeitige Jagdgesetz streng exekutiert würde, bräuchte es genau genommen keine Novelle. Aber die Verhandlungen sind nun von der emotionalen Ebene auf die sachliche zurückgekommen. Wir vertreten ganz klar die Standpunkte der Jäger. Eine Verkleinerung der Reviergröße kommt nicht in Frage, auch das Mitspracherecht der Grundeigentümer steht nicht zur Diskussion.“

B: Nochmals zurück zu den Verhandlungen mit Steixner. Wird Ihnen da nicht zu wenig Härte vorgeworfen?
KARL BERKTOLD:
„Ich bin ein Anhänger konstruktiv geführter Gespräche, wo Standpunkte konsequent vertreten werden. Das darf mit fehlender Härte nicht verwechselt werden. Die Zeit der Verweigerung von Verhandlungen oder Gesprächen ist endgültig vorbei.“

BB: Sie sind ja – wie alle anderen Vorstandsmitglieder – ehrenamtlich tätig. Macht Ihnen der Landesjägermeister unter solchen Umständen noch Spaß oder denken Sie insgeheim an Rücktritt?
KARL BERKTOLD:
„Nein, ich bin nun drei Jahre im Amt und auf sechs Jahre gewählt. Ich weiß die große Mehrheit hinter mir, das gibt mir die Motivation. Dass nicht immer alles glatt geht, ist in einem solchen sensiblen Umfeld, wie die Jagd es ist, auch klar. Ich denke nicht an Rücktritt.“

Interview: Sieghard Krabichler

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