30er-Zone bringt gemischte Gefühle
Hall/Schönegg: Tempolimit 30 wird demnächst eingeführt

<f>Bald heißt es</f> in Schönegg bremsen, wenn man die Ortsgrenze von Mils mit dem Pkw gequert hat.
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  • <f>Bald heißt es</f> in Schönegg bremsen, wenn man die Ortsgrenze von Mils mit dem Pkw gequert hat.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

HALL. Es scheiden sich die Geister, wenn es um den Verkehr in Hall geht. Die einen wünschen sich für die boomende Wirtschaft eine flotte Durchfahrt, die anderen wollen es den AnrainerInnen, FußgängerInnen und RadfahrerInnen recht machen und fordern eine 30er-Zone. Nun hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung – in einer eher ungewöhnlichen Konstellation (FPÖ teils dagegen, die anderen Parteien dafür) – beschlossen eine 30er-Zone im Stadtteil Schönegg einzuführen.

Nur noch Formfrage

Was der Gemeinderat beschlossen hat, muss aber erst noch von der verkehrsrechtlichen Abteilung des Landes abgesegnet werden. Bernhard Knapp, Leiter der Abteilung im Land, bestätigt: "Meistens handelt es sich nur noch um Formalitäten. Die Papiere sind jedoch noch nicht eingelangt." Bürgermeisterin Eva-Maria Posch meint: "Die vorgegebenen Kriterien sind erfüllt." Begründungen für die 30er-Zone liefert die Gemeinde dem Land Tirol, indem sie sich auf den wachsenden Fahrradverkehr bezieht. "Seit diesem Jahr gibt es einen wahrhaftigen Boom", erklärt Posch. "Heuer habe ich Unmengen an Förderungsbriefen unterschrieben." Die Stadt Hall unterstützt den E-Bike-Kauf ihrer BürgerInnen mit 100 Euro. Aber auch das Verkehrsbild der Stadt ändere sich rapide, sieht Posch die Entwicklung.

AnrainerInnen freut's

Für die AnrainerInnen in Schönegg ist die 30er-Zone, die nach der Verordnungsprüfung des Landes wahrscheinlich in den nächsten Wochen eingeführt wird, eine willkommene Sache. Wie eine von ihnen meint: "Es gibt schließlich viele Schulkinder und ältere Personen. Die 30er-Zone macht Sinn." Eine Arbeitnehmerin hingegen findet es alles andere als gut und spart nicht mit Kritik: "Das wird ein totales Chaos. 40 ist schon genug, 30 ist ja lei' mehr kriechen". Und ein dritter Betroffener fügt hinzu: "30 ist schon okay, aber was nutzt es, wenn nur alle heiligen Zeiten kontrolliert wird?" Es wird kontrolliert, sagt Bgm. Posch. "Es gibt zehn Radarstandorte in Hall. Der neue Standort in der Faistenbergerstraße wurde schon geeicht, jetzt muss noch die Säule angebracht werden. Ich steh' zu dieser Verordnung, aber wünsche mir gleichzeitig mehr Rücksicht der einzelnen VerkehrsteilnehmerInnen aufeinander. Das ist unser Beitrag zur Senkung des Gefahrenpotentials." Ob sich das Stadtoberhaupt auch einen allgemeinen 30er-Zone – wie es die Grünen bei der letzten GR-Sitzung vorgeschlagen haben – für Hall vorstellen könnte? "Prinzipiell ja, aber dafür braucht es noch viel Zeit." Auch die nächsten 30er-Zonen sind schon im Gespräch. Wo und welche das wären, verrät die Bgm. jedoch nicht: "Wir sind in internen Verhandlungen. Denen will ich nicht vorgreifen."

Zur Sache


Die Verordnung für Tempolimit 30 wird voraussichtlich in den nächsten Wochen umgesetzt. Der Gemeinderat votierte mit einer Mehrheit von 18:3 (die drei Gegenstimmen stammen von der Freiheitlichen Partei) am 16. Oktober dafür. Die betreffenden Straßenzüge: Faustenbergerstraße bis zur Gemeindegrenze mit Mils, Milser Straße ab der Kreuzung Café Sandra, Weißenbachstraße und Bei der Säule. In jenen Gebieten, in denen jetzt schon eine strengere Verkehrsordnung herrscht – z. B. Wohnstraße (in der Schritttempo erlaubt ist) – bleibt diese auch weiterhin aufrecht.

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