Halltal soll kein Disneyland werden

„Das Halltal ist ein Naturjuwel“ In diesem Punkt waren sich die Diskutanten, die Künstler Walter Meissl und Werner Richter, der ehemalige Naturschutzanwalt Siegbert Riccabona, Michael Brandl von der Tirol Werbung und der Absamer Bgm. Arno Guggenbichler
  • „Das Halltal ist ein Naturjuwel“ In diesem Punkt waren sich die Diskutanten, die Künstler Walter Meissl und Werner Richter, der ehemalige Naturschutzanwalt Siegbert Riccabona, Michael Brandl von der Tirol Werbung und der Absamer Bgm. Arno Guggenbichler
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Verträgt sich Kunst mit Tourismus und Natur? Diese Frage wurde großteils bejaht, die Teilnehmer der Diskussion kamen aber trotzdem zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen!

ABSAM (sf). „Entschleunigung“ war das Schlagwort der Diskussion, um das sich alles drehte. „Unsere Zeit wird immer hektischer, da dürfen wir den Stress nicht auch noch in die Berge hinauftragen“, brachte es Gastgeber Werner Richter auf den Punkt.

Bgm. Arno Guggenbichler will das chaotische Parken beenden
„Nächstes Jahr wird es endlich einen großen Auffangparkplatz am Halltaleingang geben, dann wird hoffentlich das chaotische und illegale Parken überall entlang der Mautstraße ein Ende finden“, stellt Bgm. Arno Guggenbichler in Aussicht. Dort werden auch ein Spielplatz sowie Info-Tafeln und ein Torbogen errichtet.

„Keinesfalls wollen wir aber eine künstliche Erlebniswelt schaffen. Auf diesem Gelände sollen die Wander- und Bergtouren ihren Ausgang nehmen, aber es ist nicht gedacht, dass man sich dort den ganzen Tag aufhält, anstatt ins Halltal zu gehen. Die meisten Diskutanten waren sich auch einig, dass man Lehrwanderwege einrichten muss, bei denen immer wieder Tafeln aufgestellt sind, bei denen die Geschichte des Halltaltes erzählt wird und die Zusammenhänge erklärt werden.

Muss alles inszeniert werden?
Anderer Meinung war aber der Künstler Walter Meissl: „Mir wäre am liebsten, wenn überhaupt keine Tafeln aufgestellt werden würden, das ist eine Unart, die auch in der Kunst und im Museumsbetrieb immer mehr um sich greift. Man darf die schönen Dinge nicht zu Tode reden und erklären, sondern es den Menschen selbst überlassen, einen Zugang zur Natur und zur Kunst zu finden.“

Teilweise stimmte dem der ehemalige Landesumweltanwalt Siegbert Riccabona zu: „Ursprünglich war ich für spektakuläre Aussichtsplattformen auf den Bergen, wie sie z.B. im Ötztal gebaut wurden. Inzwischen sehe ich das kritischer, da jetzt die Plattformen im Mittelpunkt stehen und nicht mehr die Berge.“ Für eine sanfte Erschließung war auch Michael Brandl von der Tirol Werbung. „Wir setzen mehr und mehr auf den Qualitätstourismus. Naturbeobachtung ist ein wichtiger Wachstumsmarkt, auch wenn unsere bisherigen Bemühungen „Nature Watch“ zu vermarkten, noch nicht so erfolgreich waren.“

Die Berge sind für alle da!
Keinsfalls möchte man aber, dass die Bergwelt in Zukunft nur mehr besonders konditionsstarken oder wohlhabenden Menschen zur Verfügung steht. „Der sogenannte Massentourismus ist doch der Tourismus der ‚kleinen Leute‘, die sollen sich auch in Zukunft noch einen Urlaub leisten können“, forderte ein Zuschauer. Die Diskutanten stimmten diesem Einwurf zu, und bekannten sich auch dazu, dass es weiterhin Lifte bzw. Bergstraßen geben soll, damit die Menschen näher zu den Bergen kommen.

„Mehr Tourismus im Halltal ist möglich, aber vor allem soll er den stressgeplagten Bewohnern aus dem dicht verbauten Inntal dazu dienen, ausspannen zu können und einfach die Stille und Schönheit der Natur zu genießen“, meinte Guggenbichler.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.