Wunschliste an den VVT
Jede Viertelsunde soll der Bus fahren

An den Tischen wurde gemeinsam an Vorschlägen und Verbesserungsmaßnahmen für den öffentlichen Verkehr getüftelt.
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  • An den Tischen wurde gemeinsam an Vorschlägen und Verbesserungsmaßnahmen für den öffentlichen Verkehr getüftelt.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Beim großen Öffitreff des Tiroler Verkehrsverbundes (VVT) in Aldrans wurden Wünsche und Anregungen gesammelt.

ALDRANS. Ein neues Konzept ist in Planung, das die ganze Vitalregion und ihren öffentlichen Verkehr beeinflussen wird. Die Verkehrsplaner des Landes und des VVT lassen dabei auch die Meinungen aus der Bevölkerung einfließen. Deswegen lud man vergangene Woche zum Öffitreff in Aldrans. Dort wurde im kühlen Gemeindesaal gleich klar: Es gibt mehr Veränderungswünsche als Lob für den öffentlichen Verkehr. Wenngleich man im Großen und Ganzen mit einigen Punkten sehr zufrieden ist. So wird seitens der Bevölkerung das Jahresticket um knapp 500 Euro als "unschlagbar" eingestuft. Und auch die Ticketapp, die das Kaufen und Vorzeigen des Jahrestickets vereinfacht, wird als großer Wurf bezeichnet. Doch nach diesen Punkten scheint es mit dem Lob schon vorbei zu sein.

Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung

Schlagartig wechselt die Stimmung zu jenen Punkten, die verbesserungswürdig wären. An den Tischen, an denen der VVT die Moderation führt, werden in Gruppen verschiedene Themen angesprochen. So meldet sich eine Dame zu Wort, die die viertelstündige Taktung der Busse Richtung Innsbruck einfordert. Andere wiederum wünschen sich einen Bus mehr in der Früh, um auch sicher in die Arbeit und die Schule zu kommen. Wer in Rinn einsteigt, bekommt oft kaum mehr einen Stehplatz. Das Gleiche gilt für den frühen Abend, wenn die PendlerInnen Feierabend haben. Für VVT-Geschäftsführer Alexander Jug ist das ein "schönes Problem": "Das Stehen im Bus – zumindest auf kurzen Strecken – ist zumutbar und das Mitfahren muss immer gewährleistet sein. Niemand soll an der Bushaltestelle zurückbleiben müssen, weil es keinen Platz gibt." Thema war an diesem Abend auch die Abstimmung zwischen Stadt- und Landbussen. Zur Verwirrung führt bei vielen außerdem die Linienbenennung: Gleiche Liniennummern fahren oft verschiedene Strecken oder sind falsch beschriftet. Ebenfalls ein wunder Punkt: die Busanbindung am Abend und die Wochenendtaktung. Das bemerkte sogar die anwesende Verkehrslandesrätin, Ingrid Felipe: "Ich bin heute mit den Öffis vom Landhaus hergefahren und war in 20 Minuten hier. Um von hier nach Hause nach Rum zu kommen, sieht es abends nicht mehr so prickelnd aus. Künftig wollen wir das noch besser ausbauen."

Ideen auf der Webseite des VVT abrufbar

Carsharing, Fahrradmitnahme, Einzelfahrpreise, und, und, und – die Bevölkerung bringt sich aktiv in die Mitgestaltung des neuen Konzeptes ein. Und was passiert nun mit den Ideen, die auf Kärtchen gesammelt wurden? Sie fließen mit in die Planung ein und auf der Webseite des VVT ist dann bei jedem einzelnen Punkt nachvollziehbar, was mit ihm geschieht. Jug zeigt auf die Tafel, die mit den Ideen vollgeklebt ist: "Wie sie sehen, geht uns auch künftig nicht die Arbeit aus." Der Planungsprozess für dieses Verkehrsgebiet wird Ende 2020 abgeschlossen sein, die Vergabe startet nächstes Jahr in Form einer EU-weiten Ausschreibung. Das neue Konzept – inklusive der übernommenen Ideen des Öffitreffs – wird Ende 2022 umgesetzt.

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