Man spricht Deutsch

In Kleingruppen kann gut auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden.
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  • In Kleingruppen kann gut auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden.
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Motiviert bis in die Fingerspitzen zeigen sich Mohammad Nasim und einige seiner Mitbewohner jeden Mittwoch Abend, wenn es im Rahmen ihres B1-Kurses heißt: Man spricht Deutsch. Bewaffnet mit Schreibblock und Kugelschreiber deklinieren und konjugieren sie, was das Zeug hält, und lernen dabei auch viel Praktisches für den Alltag. Von „Ich bin in Pakistan und in der Türkei gewesen“ bis „Ich bin mit dem Bus von Innsbruck nach Jenbach gefahren“ reicht aktuell ihr Erzählschatz in Bezug auf Bewegungsverben, welche ihnen von Elfi Hofstädter und weiteren ehrenamtlichen HelferInnen beigebracht werden.

Teure Sprachprüfungen

„Unsere täglichen Deutschkurse auf diversen Sprachniveaus laufen sehr gut und werden auch regelmäßig besucht“, so die ehemalige Deutschlehrerin am Abendgymnasium in Innsbruck. Sie hat die Koordination der Sisal-Kurse über, welche zusammen mit jenen der GemNova in regelmäßige Sprachprüfungen münden. „Es haben bereits etliche BewohnerInnen die Sprachprüfungen abgelegt, einige arbeiten sogar auf den Hauptschulabschluss hin“, so die Pädagogin. Im gleichen Atemzug beklagt sie aber auch die höhen Prüfungsgebühren, welche von 60 bis 200 Euro reichen. „Wir geben dabei Unterstützung aus unserem Freundeskreis, bei den zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterialien funktioniert das schon sehr gut“.

Ehrenamtliche HelferInnen

Mittlerweile vergeht im Heim kein Tag, wo nicht ein oder zwei Unterrichtseinheiten angeboten werden. „Wir sind ein Team von zehn ehrenamtlichen HelferInnen, welche sich regelmäßig zu Teamsitzungen treffen und dabei unsere Erfahrungen austauschen und uns gegenseitig unterstützen“, so die Koordinatorin der Deutschkurse. „Aufgrund des Ausfalls von drei Ehrenamtlichen könnten wir aber noch Unterstützung aus der Bevölkerung brauchen.“ Für die Arbeit bei den Sisal-Kursen seien keine Vorkenntnisse nötig, allerdings Freundlichkeit und viel Geduld. Interessierte können sich bei der Heimleitung oder auf der Sisal-Homepage melden. „Unser Mohammad Nasim würde sich aber auch über einen starken Schachpartner freuen - denn im lockeren Umgang mit Gleichgesinnten lernt man bekanntlich am meisten“, so Elfi Hofstädter abschließend.

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