Medea am TLT: Liebe, Mord und Qual

Liebe, Tod, Hass: Barbara Schneider-Hofstetter sang die Titelrolle, Paulo Ferreira als Giasone | Foto: TLT, Rupert Larl
  • Liebe, Tod, Hass: Barbara Schneider-Hofstetter sang die Titelrolle, Paulo Ferreira als Giasone
  • Foto: TLT, Rupert Larl
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Das läuft bei „Medea“ nicht: In die Oper gehen, abschalten, genießen. Denn der grausame, düstere Stoff und die oft emotional extreme musikalische Umsetzung durch den Komponisten lassen glatten Genuss nicht zu.
Am Tiroler Landestheater stand das Werk erstmals am Spielplan, wohl deswegen, weil diese Musik sowohl für Orchester als auch die SängerInnen eine große Herausforderung darstellt. Barbara Schneider-Hofstetter sang die Titelrolle, die Anstrengung blieb dabei präsent, stimmlich gelang die überaus schwierige Partie exzellent. Paulo Ferreira als Giasone wirkte am Beginn sehr angespannt und nervös, sein Tenor aber kam kraftvoll, makellos in der Höhe und mit der Dauer auch schauspielerisch immer besser. Adreana Kraschewski sang die Glauce, in der Mittellage gut präsent, in den Spitzentönen an der Grenze. Mit schönem Bariton gestaltete Michael Bachtadze König Creonte, wunderbar wirkte der warme Mezzo von Yanyu Guo als Neris. Kristoffer Nowak sprach die Texte zur Handlung. Christoph Altstaedt ließ ohne Schnörkel musizieren, die holzlastige Partitur der Musik kam ungewohnt anstrengend rüber, die Bläser agierten virtuos, ein Lob dem Chor. Die perfekten Kostüme zur halbszenischen Inszenierung steuerte Michael D. Zimmerman bei. Fazit: Schwere Kost, gelungen aufgetischt.

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