LKH Hall: Verzögerte Nachbesetzungen
"Überlastung macht das Personal krank"

Das LKH Hall im Rampenlicht: Von den drei Häusern der tirol kliniken betreffen die vorgegebenen Einsparungen alleine hier auch das Personal.
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  • Das LKH Hall im Rampenlicht: Von den drei Häusern der tirol kliniken betreffen die vorgegebenen Einsparungen alleine hier auch das Personal.
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Verzögerte Personalbesetzung: Der Betriebsrat des LKH Hall sieht enorme Mehrbelastung.

HALL. Um Geld einzusparen, wird am LKH Hall an allen Hebeln gedreht: Auch beim Personal. Hier werden frei werdende Stellen bis zu vier Monate nicht nachbesetzt, um dadurch Kosten zu sparen. Insgesamt muss das LKH Hall 3,5 Mio. Euro einsparen. Vorgaben, die das Land Tirol als Betreiber vorschreibt. Auch die anderen Häuser der tirol kliniken – Innsbruck und Hochzirl-Natters – müssen einsparen, jedoch sind die Planstellen im Vergleich zu Hall davon nicht betroffen.

Keine Panik

Die PatientInnen kommen ungeachtet dieser Vorgaben jedoch genauso zahlreich ins Haller Krankenhaus wie bisher. Das Personal wird aber weniger. Betriebsrat Johann Seiwald: "Es ist ohnehin schon schwer, Mitarbeiter zu finden, weil die Arbeit physisch und psychisch sehr belastend ist. Solche Maßnahmen verunsichern auch jene, die jetzt noch hier arbeiten." Panisch ist aber niemand in der Belegschaft, versichert er. Man steht auf einer abwartenden Position und sieht das Land Tirol am Zug. Schließlich sei es der Dienstherr, welcher der kollegialen Führung der Krankenhäuser die einzuhaltenden Vorgaben vorlegt. Eine Erhöhung der Finanzen für die tirol kliniken ist aber nicht in Sicht – so die klare Stellungnahme des LR Bernhard Tilg (ÖVP) gegenüber tirol TV. Außerdem würde es Maßnahmen geben, um die Spitäler zu entlasten: "Das ambulante Erstversorgungszentrum am LKH Innsbruck, die ambulante Palliativ- und Hospizversorgung, der Behandlungspfad Herzinsuffizienz oder interdisziplinäre Bettenbelegungen", kommen Beispiele aus dem Büro des Landesrates.

"Nur 30 Prozent"

Auch von der Pressestelle des LKH Hall wird versichert: "70 Prozent der gesamten erforderlichen Einsparungen wurden im nicht-personellen Bereich erreicht. Gegen Mitte des Jahres wird sich herausstellen, ob das Budget gehalten werden kann. Dann wird entschieden, ob die Maßnahmen bleiben oder rückgängig gemacht werden können." Der Pressesprecher der tirol kliniken, Johannes Schwamberger, betont: "Eine Sache ist bisher immer unerwähnt geblieben: Die Patientenzahlen sind im LKH Hall zuletzt zurückgegangen, die Mitarbeiterzahlen aber gestiegen."
Johann Seiwald fürchtet trotzdem eine Verschlechterung der Versorgung: "Schließlich arbeiten wir nicht mit Werkstoffen, sondern mit Menschen. Die Mitarbeiter leisten Wahnsinnsarbeit, aber sie machen sich auf Grund der Überlastung selbst krank dabei."

Das LKH Hall im Rampenlicht: Von den drei Häusern der tirol kliniken betreffen die vorgegebenen Einsparungen alleine hier auch das Personal.
Johann Seiwald ist Betriebsrat des LKH Hall. | Foto: Foto: AK Tirol
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