Hall
Uralter Dachstuhl im Rathaus
Ein Dachstuhl ohne Schrauben und ein Dachstuhl für die Waren.
HALL. Das Haller Rathaus ist eine Fundgrube für historische Schätze. Das Gebäude wurde nach dem großen Brand 1447 neugebaut und hat dadurch seine heutige Form erhalten. Großes Highlight des Rathauses ist der Dachstuhl, den Interessierte jedoch nur einmal im Jahr – beim Tag der offenen Rathaustür – zu Gesicht bekommen. Das steile Walmdach ist 12 Meter hoch und wurde als Lager verwendet. Anita Töchterle-Graber führt dabei durch den Dachboden und erklärt: "Früher gab es in Hall keine Keller, alles wurde unter dem Dach gespeichert." Eine alte Holztür führt vom Dachboden ins Freie: "Hier wurden die schweren Waren raufgezogen, auf den Balken, unter dem hohen Dach wurden sie verstaut." Das Rathaus war im Mittelalter ein bedeutender, herrschaftlicher Sitz, in dem Landesfürsten, Bürgermeister und Stadträte gehaust haben. Da hat es solche großen Lagermöglichkeiten schon mal gebraucht. Der Dachstuhl wurde sogar mit Hilfe dendrochronologischer Untersuchungen genauestens datiert. So stellte sich heraus, dass dieser aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt, wie auch die imposante Stubendecke der Ratsstube.
Bastion
Auch ein anderer Dachstuhl in Hall ist bemerkenswert. Die alte Bastion aus dem 15. Jahrhundert, in der heute das Tourismusbüro untergebracht ist, hat einen hufeisenförmigen Dachstuhl, der ursprünglich durch Holznägel befestigt wurde. Heute sind zur Befestigung einige weitere Nägel hineingeschlagen worden, die Hauptkonstruktion ist aber die alte. Heute wird der schöne Dachstuhl vom Tourismusverband und dem Karwendelpark als Lagerfläche genutzt.
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