Viel Wirbel um Aushubdeponie in Gnadenwald

Der Landwirt Simon Wolf hofft, dass sich Gemeinde und auch das Erdbauunternehmen Schafferer einigen werden. | Foto: Michael Kendlbacher
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In Gnadenwald bereitet eine Aushubdeponie der Gemeinde viel Kopfzerbrechen.

GNADENWALD. Vor nicht ganz zwei Jahren hat die Behörde eine Aushubdeponie mit 55.000 Kubikmeter auf dem Grundstück eines Bauern genehmigt. Ein Erdbauunternehmen aus Mils lädt seitdem seine Aushubmaterialien dort ab. Weil die vielen Lkw-Fahrten zur Deponie der Gemeinde ein Dorn im Auge waren, beantragte diese bei der Bezirkshauptmannschaft eine Tonnagebeschränkung. Für den Bauern, der das Grundstück verpachtet hatte, sollte eine Ausnahmeregelung gelten. Die Bezirkshauptmannschaft verhängte daraufhin eine Tonnagebeschränkung, allerdings ohne eine Ausnahme für den Bauern. Die Bgm. Heidi Profeta versucht, nun das Beste aus der Situation zu machen. „Wir haben als Gemeindevertretung von Beginn an versucht, die Deponie zu verhindern. Sowohl die unzureichende Zufahrtsstraße als auch der fehlende Bedarf und die damit verbundenen Belastungen für die Bürger waren für uns Gründe, die Deponie abzulehnen", so die Bürgermeisterin. Trotz der Hilfe von Gutachtern und Anwälten konnte die Gemeinde die Deponie nicht verhindern. Sogar die Beschwerde beim Landesverwaltungsgerichtshof wurde abgewiesen.

Problem für den Bauern

Das verhängte 12-Tonnen-Limit für die Deponie trifft den Bauern Simon Wolf nun hart, wie er selbst sagt. Mit seinen schweren Maschinen kommt er nicht mehr legal von und zu seinem Hof. „Die Situation macht die Arbeit schwierig. Ich komme nicht mehr aus mit Fahrten unter 12 Tonnen. Der neue Ladewagen hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 18 Tonnen", so Wolf. Der Deponiebetreiber hingegen könnte die Beschränkung umgehen, indem er das Aushubmaterial mit kleineren Lkw transportiert. Dadurch sind aber mehr Lkw als jetzt im Ort unterwegs. Eine Anfrage bei der BH-Innsbruck ergab, dass der Bauer jederzeit die Möglichkeit hat, eine Sondergenehmigung für seine landwirtschaftliche Tätigkeit einzuholen. Dieser sieht jedoch die Verantwortung bei der Gemeinde. „Es ist möglich, für den Bauern eine Verordnung herbeizuführen. Die Behörde bräuchte dazu nur die Angaben, um welchen Transport es sich handle und welche Fahrzeuge dafür im Einsatz sind", heißt es von Seiten des Verkehrsreferats.

Mehr Fahrten, mehr Lärm

Seit der Tonnagebeschränkung bedient der Deponiebetreiber die Deponie mit schweren Traktoren und Anhängern. Dadurch entstehen mehr Fahrten, aber auch mehr Lärm. Um die damit verbundene Gefahr für Fußgänger zu einzuschränken, wurde seitens des Gemeinderats nun beschlossen, eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 20 km/h zu verhängen. Das verkehrstechnische Gutachten dafür wurde bereits in Auftrag gegeben, heißt es. Die Gefährdung durch Traktoren erscheint der Gemeinde jedenfalls größer als durch Lkw. „Es ist zu überlegen, den Transport mit schweren Lkw's zu ermöglichen, um die Dauer des Deponiebetreibers zu verkürzen und alle Nachteile, die mit Traktoren verbunden sind zu beseitigen", so Mayerhofer. Eine Aufhebung der 12-Tonnenbeschränkung soll an die Bedingungen für den Deponiebetreiber geknüpft werden, die zu einer Entlastung der Bevölkerung führen sollen, heißt es weiter. „Dazu zählt die Verpflichtung, auf eine spätere Erweiterung der Deponie zu verzichten und die Zufahrtsstraßen nach Abschluss der Arbeiten zu sanieren", so der Vizebgm. Ulrich Mayerhofer. Die Gemeinde erhofft sich nun, in weiteren Gesprächen mit dem Deponiebetreiber wenigstens die Fahrten reduzieren zu können. Das Bauunternehmen war trotz mehrfacher Anfrage nicht für eine Stellungnahme bereit. Die BB werden weiter über den Fall berichten.

Mehr dazu

https://www.meinbezirk.at/tag/deponie

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