Antworten auf den Pferdefleischskandal

Bgm. Rudolf Nagl nimmt zum Pferdefleischskandal Stellung. | Foto: TBB
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(mh). "Die Antwort auf den Pferdefleischskandal müssen heimische Produkte sein", ist der Axamer Bürgermeister Rudolf Nagl überzeugt. "Die Botschaft ist einfach: Wer regional kauft, ist sicher", so Nagl weiter. Der aktuelle Pferdefleischskandal stelle einmal mehr unter Beweis, dass Kontrollen zwar wichtig wären, die Herkunft der Lebensmittel aber entscheidend sei. "Unsere Bauern müssen höchste Auflagen erfüllen. Sie produzieren unter strengen Vorgaben und stehen mit ihrem Namen hinter jedem Lebensmittel“, sagt der Bauernvertreter, der aus Erfahrung spricht. Schließlich ist eines der erfolgreichsten Direktvermarktungsmodelle Tirols auf seinem Hof entstanden.

25 Jahre Direktvermarktung
„Meine Frau Rosmarie arbeitet mit unserem Bauernbuffet seit mehr als 25 Jahren in der Direktvermarktung. Wir wissen genau: Die Konsumenten wollen echte Produkte. Sie wollen wissen, woher der Speck kommt, den sie essen und sie verlangen natürlich beste Qualität. Beides können unsere Bauern liefern“, betont Nagl. Für die Aufregung um das Pferdefleisch in Fertigprodukten zeigt er Verständnis. „Ich will selbst auf der sicheren Seite sein, vor allem beim Essen. Ich kann nur jedem mitgeben: Wer regional kauft, der ist wirklich auf der sicheren Seite. Der beste Weg ist direkt vom Bauern. Danach kommt der Griff zum echten Qualität-Tirol-Produkt im Supermarkt. In beiden Fällen müssen höchste Auflagen erfüllt werden. So wird jeder Direktvermarkter ständig durch die Lebensmittelpolizei überprüft. Die Standards in Österreich sind im EU-Vergleich besonders hoch."

Großer Druck
Der Schaden, den solche Lebensmittelskandale anrichten, ist groß. „Wir spüren aber: Immer dann, wenn ein solcher Skandal auftaucht, greifen die Leute mehr zu regionalen Produkten“, erklärt der Bürgermeister. So sei auch auf seinem Betrieb die Nachfrage ständig gewachsen. „Unser Bauernbuffet ist mittlerweile zu einem Gewerbebetrieb geworden. Von der ursprünglich manchmal auch belächelten Idee ist die Direktvermarktung zu einem wichtigen Standbein auf unserem Hof angewachsen." Der Druck auf die Bauern sei dabei groß: „Die Konsumenten fordern immer mehr zu immer geringeren Preisen. Das ist auf die Dauer nicht haltbar, schon gar nicht im Berggebiet. Plötzlich sollen wir zu Weltmarktpreisen etwa unsere Milch produzieren. Dabei haben wir extreme Nachteile durch Klima und intensive Bewirtschaftungsformen im Berggebiet. Ich glaube daher, dass diese Sicherheit, die wir mit unseren Lebensmitteln bieten, auch etwas wert sein kann. Jeder Bauer wäre froh, wenn er von den Erlösen aus dem Produktverkauf leben könnte. Davon sind wir leider weit entfernt“, sagt Bgm. Rudolf Nagl. Trotzdem ist überzeugt: „Regionalität ist die Chance für die Tiroler Landwirtschaft. Dazu brauchen wir auf der einen Seite unsere Bauern und auf der anderen Seite unseren ersten Partner: Die Konsumentinnen und Konsumenten.“

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