Den Beruf Landarzt attraktiver machen
"Innerhalb der nächsten zehn Jahre gehen rund die Hälfte der Landärzte in Pension und es wird immer schwieriger, Nachfolger zu finden", weiß Dr. Klaus Schweitzer, der selbst Landarzt in Tulfes ist. "Die Arbeit wird immer mehr, viele junge Kollegen sind nicht mehr bereit ständig Überstunden zu machen und auch am Wochenende immer für die Patienten da zu sein. Es braucht neue flexible Modelle der ärztlichen Zusammenarbeit, z.B. durch Gruppenpraxen oder junge Ärzte, die bei einem Landarzt angestellt sind. Theoretisch ist das jetzt schon möglich, es ist aber finanziell sehr unattraktiv, das muss sich ändern", fordert Schweitzer.
Für viele Landärzte ist die Hausapotheke ein wichtiges Zusatzeinkommen. Im Jahr 2006 wurden die rechtliche Bestimmungen geändert. Seither darf ein Kassenarzt nur eine Hausapotheke führen, wenn die nächste Apotheke mindestens 6 Kilometer entfernt liegt, früher waren es nur 4 Kilometer. Für bestehende Hausapotheken gilt eine Übergangslösung, übernimmt aber ein junger Arzt eine Praxis gilt die neue Regelung. "Diese Regelung macht viele Landpraxen unattraktiv, das muss flexibler gehandhabt werden", fordert Schweitzer."
Auch Nationalrat Hermann Gahr (ÖVP) unterstützt diese Anliegen: "Diese Forderungen sind sicher umsetzbar und finanzierbar. Ich werde alles daran setzen, dass diese Dinge in ein allfälliges Koalitionsübereinkommen niedergeschrieben werden. Die Inhalte müssen wir auf Bundesebene regeln“.
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