Fernwärm in Volders startet
Zur Zeit wird die Fernwärmeleitung fertiggestellt. Einer der ersten Kunden ist die Gemeinde selbst.
VOLDERS (sf). Im Raum Innsbruck-Wattens gibt es einige Industriebetriebe, die viel Abwärme erzeugen. Zukünftig wird diese Energie, die bisher wortwörtlich in die Luft geblasen wird, zum Heizen genützt.
In Wattens wird ein Fernwärmenetz errichtet, welches die Abwärme der Fa. Swarovski nützt. Die Abwärme der Wattens Papier hat sich die Landesgesellschaft TIGAS gesichert, die auch eine Fernwärmeleitung zwischen Wattens und Rum bzw. Innsbruck errichtet. Die TIGAS wird auch ein Verteilernetz in Volders aufbauen. Als erste Kunden konnten schon die Gemeinde Volders mit dem Gemeindeamt und dem Gemeindesaal sowie die Raiffeisenkasse gewonnen werden. „Wir bauen auch eine Verbindung zum Fernwärmenetz der Haller Stadtwerke und nach Innsbruck, deswegen können wir schon Kunden in Volders beliefern, bevor die Leitung nach Wattens fertiggestellt ist“, erklärt dazu TIGAS-Geschäftsführer Phillip Hiltpolt, der zuversichtlich ist, sich mit der Gemeinde Wattens demnächst über die genaue Trassenführung der Wärmeleitung zu einigen.
Rum wollte große Lösung
Nicht ganz zufrieden mit der derzeitigen Entwicklung ist Rums Vizebgm. Christoph Kopp. „Ursprünglich wollten mehrere Gemeinden ein gemeinsames Fernwärmenetz errichten, jetzt entstehen aber wieder mehrere Netze nebeneinander.“
Sehr optimistisch gibt sich hingegen TIGAS-GF Hiltpolt. „Wir haben mit Wattens Papier und Duktus in Hall zwei große Wärmeproduzenten unter Vertrag, außerdem schließen wir uns mit Heizwerken in Innsbruck zusammen. Ich führe sehr viele Gespräche mit Gemeinden und Betreibern von kleineren Netzen. Solange die Verhandlungen nicht abgeschlossen sind, kann ich natürlich nicht mit Details an die Öffentlichkeit gehen, aber es läuft sehr gut. Wenn sich kleine Netze zusammenschließen bzw. kooperieren, kann man viel effizienter arbeiten, weil man die Wärme immer dorthin leiten kann, wo sie gebraucht wird.“
„Auf den ersten Blick ist Fernwärme nicht unbedingt billiger als Gas“, hat Maximilian Harb, Bgm. von Volders, ausgerechnet. „Beim Gemeindesaal wäre aber in naher Zukunft eine neue Heizanlage fällig gewesen, die wir nun nicht anschaffen müssen, wir ersparen uns auch alle zukünftigen Wartungs- und Reparaturarbeiten, deswegen ist die Fernwärme dann doch billiger“, so Harb.
Kommentar von Stefan Fügenschuh:
"Heiße Luft als wertvoller Rohstoff"
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