"Keine Parteitaktik im Rathaus"

GR Maria Meister würde als Bürgermeisterin schnell die Sanierung der Schule Schönegg in Angriff nehmen | Foto: Meister
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Bezirksblätter: Die budgetäre Lage in Hall ist sehr angespannt. Welche Sparmaßnahmen wollen Sie durchführen, damit die Stadt wieder mehr finanziellen Spielraum bekommt?
Maria Meister:
Der laufende Haushalt ist von hohen Fixausgaben belastet, weil viele Projekte, aus denen keine Einnahmen zu erreichen sind, über Leasing und somit falsch finanziert wurden. Diese Zusammenhänge können ganz klar auf die politische Verantwortung vor 2004 zurückgeführt werden.

Als Bürgermeisterin werde ich als Erstes jede einzelne Ausgabenposition des städtischen Haushaltes genau dahingehend überprüfen, ob sie im Interesse der Allgemeinheit notwendig ist. Mein Augenmerk wird besonders darauf gerichtet sein, den attraktiven Betriebsstandort Hall wieder besser und offensiv zu vermarkten. Damit verbunden sind zusätzliche Einnahmen an Kommunalsteuern.

Welche Initiativen wollen Sie im Bereich Renovierung der Mittelschulen und Ausbau der Kinderbetreuung ergreifen?
Der Schulstandort Schönegg ist zu erhalten. Für das dortige Schulgebäude werde ich sofort die Planung für eine Sanierung und Funktionserweiterung in Auftrag geben. Spätestens im Schuljahr 2013/14 muss dort ein saniertes Schulgebäude zur Verfügung stehen. Die Finanzierung erfolgt mit dem Erlös aus dem Verkauf einer städtischen Liegenschaft.

Als Vorgesetzte von Müttern mit kleinen Kindern, ehemalige Tagesmutter und berufstätige Mutter bin ich mit dem Problem fehlender Kinderbetreuungsplätze bestens vertraut. Ich werde daher das Angebot der städtischen Kindergärten und der privaten Kinderbetreuungseinrichtungen so ausweiten und aufeinander abstimmen, dass für jedes Haller Kind eine qualitätsvolle und leistbare Betreuung sichergestellt ist.

Welche Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Verkehrsentlastung wollen Sie umsetzen?
Umweltthema Nr. 1 ist die Verbesserung der Luftqualität. Durch die längst überfällige Optimierung der innerstädtischen Buslinien soll der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiv gemacht werden. Durch Ausbau und Förderung des Fernwärmenetzes soll der luftschädliche Hausbrand eingedämmt werden. In dieser GR-Periode erfolgte auf Grund meiner Initiative die Ausweitung der städt. Fördermaßnahmen auf die gesamte Bauhülle.

Fast täglich bin ich in Hall selbst mit dem Fahrrad unterwegs und somit würde ich sofort ein überlegtes Radwegenetz realisieren!

Wie soll das brachliegende Areal der ehemaligen Straubkaserne genützt werden?
Das Areal der Straubkaserne liegt gut besonnt und etwas abgerückt von den Hauptverkehrsachsen Bahn und Autobahn. Es ist daher auch für Wohnzwecke hervorragend geeignet, sodass ich vehement dagegen bin, dort nur Gewerbe und Industrie anzusiedeln. Es schadet auch gar nicht, wenn diese Fläche in den nächsten Jahren nicht genutzt wird, zumal sich unsere Generation ohnehin dadurch auszeichnet, dass zu viele Grünflächen verbaut werden. Ich werde hier bewusst auf die Bremse steigen, damit auch noch für unsere nachfolgenden Generationen Grünräume erhalten bleiben.

Reicht das bestehende Wohnbauprogramm aus, oder müssen in Hall zusätzliche Projekte für soziales Wohnen in Angriff genommen werden?
In den letzten Jahren wurden sehr viele und sehr große Grünflächen für den Wohnbau geöffnet (z.B. Thömlschlössl, Glashüttenweg, Schmölz-/Postgründe). Deswegen plädiere ich dafür, dass der immer noch in einem erheblichen Ausmaß vorhandene, ungenützte Wohnraum insbesondere im Bereich der Altstadt saniert und revitalisiert und - wo möglich - in behutsamer Form auch erweitert wird.

Wie stellen Sie sich als Bürgermeisterin die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat vor?
Mir ist jede Gemeinderätin und jeder Gemeinderat recht, dem es um das Wohl der Hallerinnen und Haller geht und es wird kein Problem sein, mit diesen Kräften positiv und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Nur für Parteitaktik habe ich nichts übrig – es geht um unsere Stadt Hall und deren Bürgerinnen und Bürger.

Bleiben Sie in der Stadtpolitik, wenn Sie nicht zur Bürgermeisterin gewählt werden?
Die Hallerinnen und Haller haben mir im Jahr 2010 ein Mandat für sechs Jahre erteilt und ich werde dieses Mandat unabhängig vom Ausgang der Bürgermeisterwahl mit Freude und Engagement auch weiterhin ausüben.

Was wird in Hall anders sein, wenn die Gemeinderatsperiode unter Ihrer Führung zu Ende geht?
Die Stadt wird über solide und transparente Finanzen verfügen. Die Schule Schönegg wird generalsaniert sein. Auf die Raumordnung, insbesondere die Sicherung unserer Grünräume wird man sich wieder verlassen können. Und im Rathaus wird es nicht mehr schwarz, rot oder in welcher Farbe auch immer zugehen, sondern wird ein Team von 21 Frauen und Männern, die 2010 von der Bevölkerung als Gemeinderäte gewählt worden sind, jede und jeder nach seinen Fähigkeiten die Geschicke unserer Stadt zum Wohl der Bevölkerung bestimmen. Zudem vertraue ich darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben, dass sie von mir als Bürgermeisterin ernst genommen wurden und es mir rein um die Interessen unserer Stadt geht.

Interview: Stefan Fügenschuh

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