Mils lässt Variante prüfen
Die Entscheidung, wo die neue Umfahrung Hall-Ost gebaut werden soll, ist noch nicht getroffen. Auch die Variante über den Brockenweg wäre möglich.
Um die Kreuzung am Unteren Stadtplatz in Hall zu entlasten plant das Land Tirol eine neue Umfahrungstraße von der bestehenden Autobahnabfahrt Hall/Mitte Richtung Osten. Die Planer stellten dazu mehrere Projekte vor, eine Variante, bei der die Straße zuerst parallel zur Autobahn geführt wird und dann über eine Brücke über den Inn Richtung Auto Oberhofer nach Mils in die B171 mündet, wird der Haller Bgm. Eva Posch favorisiert. Auch der Milser Bgm. Peter Hanser signalisierte vorsichtige Zustimmung. Trotzdem wird jetzt vom Land Tirol eine neue Variante untersucht. Die neue Zubringerstraße zur Autobahnauffahrt könnte auch über den Haller Brockenweg am Fußballplatz vorbei über den Inn führen. Diese neue Umfahrungsstraße würden mitten durch den Stadteil Untere Lend führen, wo in den letzten Jahren zahlreiche Wohnbauten errichtet wurden. Wegen der vielen Anrainer gilt diese Idee in Hall für undurchführbar.
Bgm. Posch skeptisch
"Im überregionalen Verkehrsplanungsausschuss, in dem ja die Vertreter von mehreren Gemeinden sitzen, wurde vereinbart, mehrere Varianten zu prüfen. Das wird jetzt gemacht. Eine Lösung gibt es ja nur wenn alle zusammenarbeiten, da kann man sich der Diskussion nicht verweigern", erklärt dazu Bgm. Eva Posch (ÖVP), stellt aber auch fest: "Die Variante, wo die Spange Ost nach Mils zum Autohaus Oberhofer führt, wird von den Experten empfohlen.Dem schließ ich mich an. Ich persönlich kann mir die Streckenführung über den Brockenweg nicht vorstellen."
Spekulationen über Kosten
Bisher wurden weder von den Beamten, noch von den Politikern Zahlen über Kostenschätzungen genannt. "Eines ist für mich klar – die Variante über Mils wird sehr teuer", gibt der Milser SPÖ-Gemeinderat Wolfgang Maurer, der viele Jahre Verkehrsplaner war, zu bedenken. "Neben der Autobahn ist zu wenig Platz für eine neue Straße, die muss zum Teil in den Hang gebaut werden. Ich hab aber schon gehört, dass die Hänge instabil sein sollen. Dann braucht es eine rießige Brücke, die zuerst über die Autobahn und dann über den Inn führt, eine weitere Brücke muss dann auch noch über die Bahn führen", zählt Maurer auf.
Würde die Variante über den Brockenweg gewählt, müsste man dafür wahrscheinlich den Übungsplatz neben dem Fußballstadion opfern. Aus sportlichen Gründen ist aber ein Trainingsplatz unverzichtbar, und einen neuen anzulegen, wäre wegen der hohen Grundstückskosten in Hall sehr teuer.
"Ich glaube, auch wenn man Sportplätze verlegen und noch andere Grundstücke ablösen müsste, ist die Variante Brockenweg immer noch viel billiger", erklärt GR Maurer und räumt ein: "Natürlich sind das alles Spekulationen. Deswegen ist es wichtig, dass alle Varianten von den Fachleuten geprüft werden."
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