Neue Trasse der Gnadenwalder Straße sorgt für Umut

Die neue Trasse  (rechts) ersetzt die alte Straße (links), die bis zu 13 % Steigung hat. | Foto: Animation: Land Tirol
  • Die neue Trasse (rechts) ersetzt die alte Straße (links), die bis zu 13 % Steigung hat.
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Seit Jahren bemüht sich die Gemeinde Gnadenwald um eine Entschärfung der S-Kurve im Bereich der Walderkapelle im Norden des Milser Gemeindegebietes (Das BEZIRKSBLATT berichtete).
Jetzt hat der Milser Gemeinderat mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen, dem Projekt zuzustimmen, die Straßenbauverhandlung wurde auch schon von der Gemeinde Mils positiv abgeschlossen. Dagegen gestimmt haben die Grünen, die SPÖ und die Bürgerliste "Lebenswertes Mils". Die Gegner stört vor allem, dass keine alternativen Trassen geprüft wurden. Außerdem bezweifeln sie die Gefährlichkeit der bestehenden Trasse.
"Fakt ist jedoch, dass sich dort in den Jahren 2010-2012 gerade einmal sechs Unfälle mit Sachschäden ereigneten und man damit weit entfernt von einem Unfallhäufungspunkt nach der Straßenverkehrsordnung ist", erklärt GR Wolfgang Maurer.

Kein Tempolimit geplant

Außerdem befürchten die Gegner, dass die neue Trasse zur "Rennstrecke" wird. "Auch die neue Trasse hat zwei Kurven, ich glaube nicht, dass die Autofahrer schneller als 60 oder 70 km/h fahren werden", meint dazu Bgm. Hanser. Auf der Strecke wird wahrscheinlich kein Tempolimit eingeführt, das sei auch bei Landesstraßen im Freiland, weitab von Siedlungen nicht üblich, meint Hanser.
Immerhin setzen sich die kritischen Gemeinderäte mit ihrer Forderung nach einem Lärmschutzgutachten durch, selbiges soll jetzt vom Land Tirol ein erstellt werden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die neue Trasse zu Lärmbelästigungen in Mils führt, die nächste Siedlung liegt ja erst in mehr als 300 Meter Entfernung", so Hanser.
Unterschiedlich sind die Auffassungen auch beim Thema Landschafts- und Naturschutz. Während für GR Clemens Schumacher (Grüne) feststeht, "dass die bis zu 18 Meter hohe Rampe schützenwertes Wald- und Wiesengebiet zerstört, verweist Bgm. Hanser darauf, dass die Wiese zum Großteil erhalten bleibt und die alte Straße abgerissen und renaturiert wird.
Aus technischer und juristischer Sicht steht der Verlegung der Trasse nichts mehr im Wege, es ist allerdings unklar, wann das Land Tirol die benötigten Budgetmittel bereitstellt.
"Im Sinne einer guten Nachbarschaft bin ich für das Projekt, auch weil Mils keine Nachteile avon hat. Für mich ist es nicht ganz verständlich wenn drei Oppositionsfraktionen im Milser Gemeinderat kein Verständnis für ein regionales Anliegen zeigen und nur den eigenen Kirchturm im engeren Blickfeld haben", meint Bgm. Hanser abschließend.

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