"Nicht um jeden Preis in Regierung"

Ingrid Felipe will bei den nächsten Landtagswahlen für die Grünen als Spitzenkandidatin antreten. | Foto: Grüne
  • Ingrid Felipe will bei den nächsten Landtagswahlen für die Grünen als Spitzenkandidatin antreten.
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Ingrid Felipe war schon immer ein politisch denkender Mensch, auch als sie noch nicht Funktionärin war und in der Privatwirtschaft arbeitete.

"Als ich an der Uni BWL studierte, wurde dort der Neoliberalismus noch groß geschrieben. Wachstum um jeden Preis und die Maximierung der Profite waren das Maß aller Dinge", erinnert sich Felipe. "Auch in meinem Beruf als Assistentin der Geschäftsleitung in Gastrobetrieben ging es immer nur darum, die Kosten zu drücken und den Gewinn für meinen Chef zu erhöhen. Von Nachhaltigkeit keine Spur. Ich wollte das nicht mein ganzes Leben machen und habe mich 2005 auf eine Stellenanzeige hin bei den Tiroler Grünen als Finanzreferentin beworben", erzählt Felipe. Bei den Grünen machte sie schnell Karriere und wurde 2009 Landessprecherin.

"Als Landesprecherin vertritt man die Standpunkte der Partei, die Tagespolitik ist aber eher den grünen Landtagsabgeordneten vorbehalten. Die Zusammenarbeit zwischen mir und Klubobmann Georg Willi und den grünen Abgeordneten hat sehr gut funktioniert", meint Felipe.

Politische Erfahrung konnte Felipe auch im Rumer Gemeinderat sammeln. "Als Gemeinderätin wird man hautnah mit den Problemen der Bürger konfrontiert. Uns Grünen ist der direkte Kontakt zu den WählerInnen und der Ausbau der direkten Demokratie sehr wichtig."

Spitzenkandidatin
Georg Willi hat schon angekündigt, nächstes Jahr für den Nationalrat kandidieren zu wollen, Ingrid Felipe will grüne Spitzenkandidatin werden.

Schon jetzt wird Felipe für die krankheitsbedingt ausscheidende Maria Scheiber in den Tiroler Landtag einziehen.

Nachhaltigkeit hat Vorrang
Nachhaltigkeit ist das zentrale politische Anliegen von Felipe. "Grenzenloses Wachstum, das nur auf Zerstörung der Natur und auf schnelles Gewinnstreben aufgebaut ist, führt nicht zu mehr Wohlstand für alle, sondern hat die internationale Banken- und Wirtschaftskrise verursacht. Wir sind für ein Wirtschaftsmodell, bei dem wir auch immer auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen von politischen Maßnahmen schauen."

Ziel Regierungsbeteiligung
Bei den Landtagswahlen, die spätestens im Juni 2013 stattfinden werden, will Felipe für die Grünen dazugewinnen. Ziel ist eine Regierungsbeteiligung. Es wäre an der Zeit, dass die ewige Dominanz der ÖVP durch eine Reformregierung abgelöst wird", erklärt Felipe. Aber auch eine Koalition mit der ÖVP ist möglich. "Dort gibt es auch vernünftige PolitikerInnen, mit denen man reden kann. Wir machen eine Regierungsbeteiligung davon abhängig, ob wir unsere politischen Anliegen durchsetzen können. Nur eine Koalition mit der FPÖ schließen wir aus."

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