Protest der Gemeinde: Tag der Sonne abgesagt

Bgm. Maximilian Harb wehrt sich gegen absurde Förderungsrichtlinien und will dass „Energiewende“ und „Energieautarkie“ in Tirol nicht nur Schlagworte bleiben.
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  • hochgeladen von Manuel Richter

Volders (mr). Der „Tag der Sonne“ am 3. Mai in Volders wurde als Protest abgesagt. Die Gemeinde Volders hat am Silvesterabend 2012/13 versucht bei der OeMAG den Förderungsantrag für eine PV-Anlage am Dach der neuen Feuerwehr einzureichen. Jedoch kommt man bei diesem Verfahren nur schwer zum Zug, die Internetseite war angesichts des Ansturms bis um sieben Uhr in der Früh nicht erreichbar. Der Antrag blieb damit erfolglos. Die Gemeinde hat jedenfalls nicht vor dieses Spiel nun jedes Jahr zu Silvester mitzumachen. In der Zwischenzeit haben zudem die Stadtwerke Hall die bisher zugesagte Einspeisevergütung für private PV-Anlagen einseitig um 1/3 gekürzt.

Volders ist eine bekennende Klimabündnisgemeinde und liegt dabei tirolweit im Spitzenfeld, 2012 wurde sie dafür auch ausgezeichnet. Vor allem in Warmwasserkollektoren wurde bisher einiges investiert. Als Zeichen des öffentlichen Protestes gegen diese Vorgangsweisen wird deshalb am geplanten Tag der Sonne keine Veranstaltung zur Nutzung der Sonnenenergie abgehalten. Der Gemeinderat steht jedenfalls einstimmig hinter der Entscheidung, sich gegen das Förder-Unwesen zu wehren. Denn auch die Förderungsrichtlinien für Kleinanlagen haben sich geändert: Wer nun die Bundesförderung beantragt, verwirkt damit automatisch das Recht auf weitere Förderungen seitens des Landes oder auch der Gemeinde. „Energiewende“ und „Energieautarkie“ in Tirol sollen laut Bgm. Maximilian Harb keine Schlagworte bleiben sondern tatsächlich vorangetrieben werden.

Dass die Einspeisevergütung zudem jährlich neu berechnet wird, macht die Investition in eine Solaranlage für Privatbetreiber zudem zu einem größeren Risiko. Eine Amortisationsrechnung kann dadurch nur schwer erstellt werden. Allerdings haben die Haller Stadtwerken der Gemeinde Volders inzwischen bereits erste "sehr konstruktive" Tipps zu diesem Thema gegeben: So wäre es für Besitzer einer Solaranlage vor allem sinnvoll den produzierten Strom selbst zu verbrauchen, also die Benutzung von Elektrogeräten möglichst untertags durchzuführen. Waschmaschinen, Geschirrspüler etc. könnten so direkt aus dem eigenen Netz gespeist werden, sodass man nur für Licht, PC und Fernseher am Abend Strom zukaufen müsste. Damit ergäbe sich eine ganz andere Kosten-Nutzen-Rechnung. Weitere Gespräche zwischen der Gemeinde und den Stadtwerken sind jedenfalls geplant.

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