Rücktritte trotz Wahlerfolgs

sp-hall-1 | Foto: Fügenschuh

Die Haller SPÖ konnte die Politik in der Salzstadt die letzten Jahre bedeutend mitgestalten. Zwar konnten die Sozialdemokraten an Stimmen weiter zulegen, durch die absolute Mehrheit der ÖVP wird man aber von der Macht weitgehend ausgeschlossen, deswegen verlässt der bisherige Vizebgm. Harald Schweighofer die Politik!

HALL/LANS (sf). „Ich gehe nicht mit Groll, aber doch mit Wehmut“, gab Harald Schweighofer vergangenen Freitag seinen Rücktritt offiziell bekannt. Nachdem die ÖVP den Bürgermeister und die absolute Mehrheit im Haller Gemeinderat erobert hatte, war klar, dass für Schweighofer keine bedeutende Rolle übrigbleiben würde.

SPÖ legte an Stimmen zu
In den vergangenen sechs Jahren war Schweighofer neben Bgm. Leo Vonmetz (ÖVP) und StR Hannes Margreiter (Liste „Für Hall“) einer der mächtigsten Politiker von Hall. Bei der vergangenen Wahl konnte die SPÖ sogar noch an Stimmen leicht zulegen. Der Wahlsieg der ÖVP kam zustande, weil die Volkspartei auf Kosten des ehemaligen SP-Koalitionspartners „Für Hall“ stark zulegte. Dazu kamen die Tücken der Wahlaritmethik, die den Sozialdemokraten ein Mandat kosteten.

Schweighofer hat es sich mit seinem Rücktritt nicht leichtgemacht. Zuerst wartete er noch die Gespräche mit der ÖVP ab. Seine Hoffnungen, wieder den Vorsitz des wichtigen Sozial- und Wohnungsausschusses zu bekommen, wurden aber nicht erfüllt. Die SPÖ bekam aber nur den Vorsitz im Bauauschuss angeboten, den der allseits anerkannte Fachmann GR Walter Vedlin einnehmen wird.

Die ÖVP verweist darauf, dass sie immerhin bei drei der neun Ausschüsse der Opposition den Vorsitz überlässt. Vor sechs Jahren hatten die SPÖ und „Für Hall“ alle Ausschüsse unter sich aufgeteilt und die Bürgermeisterpartei ÖVP leer ausgehen lassen. „Damals war eine Zusammenarbeit mit der ÖVP nicht möglich, das Arbeitsübereinkommen mit Margreiters Für Hall war notwendig, um in Hall wichtige Projekte umzusetzen“, rechtfertigt sich Schweighofer. Neue Stadtparteiobfrau wird Karin Klocker, die auf gute Zusammenarbeit hofft: „Ich hatte in meinem Beruf beim AMS mit Hannes Tratter schon oft zu tun, und schätze ihn als kompetenten und zuverlässigen Partner. Ich hoffe, das wird auch in der Politik so werden.“

Rücktritt von Walter Haas in Lans
Schwer enttäuscht von der Wahl, trat auch der bisherige Vizebürgermeister von Lans, Walter Haas, von allen Ämtern zurück. Auch er konnte an Stimmen zulegen, verfehlte allerdings sein Ziel, endlich Bürgermeister zu werden. Die Liste des neuen Bürgermeisters, Christian Meischl, hat keine absolute Mehrheit im Gemeinderat. Walter Haas hätte also mit seiner Dorfliste weiterhin starken Einfluss auf die Politik nehmen können. „Ich wollte Bürgermeister werden und habe gegen einen unerfahrenen Quereinsteiger verloren, da ist ein Rücktritt nur konsequent“, stellt Haas klar.

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