„Wir brauchen kein Altersheim“

Das Seniorenheim in Wattens steht genau an der Gemeindegrenze zu Volders, zu dem schon die Wiese und der Parkplatz gehören.
  • Das Seniorenheim in Wattens steht genau an der Gemeindegrenze zu Volders, zu dem schon die Wiese und der Parkplatz gehören.
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Der Anteil der älteren Bevölkerung steigt auch in Volders, wie überall anders in Tirol, stetig an. Für ein eigenes Altersheim ist die Gemeinde zu klein und auch eine Beteiligung am neuen Altersheim in Wattens wird nicht zustande kommen.

VOLDERS (sf). Zur Zeit hat Volders 18 betagte Mitbürger in Heimen in anderen Gemeinden untergebracht, vier in Hall, zwei in Schwaz und 12 in Wattens, wo Volders über ein Kontingent von 14 Betten verfügt. „Zur Zeit verfügen wir über mehr Betten, als wir überhaupt brauchen, allerdings wird das in Zukunft nicht so bleiben“, meint Bgm. Max Harb. Deswegen wollte man sich an einem neuen Altersheim in Wattens beteiligen. Das bestehende Altersheim in Wattens steht genau an der Gemeindegrenze zwischen Wattens und Volders, ein Zubau wäre nur auf der Seite von Volders möglich. Deswegen sollte das neue Heim im gemeinsamen Eigentum der Gemeinden stehen, bzw. sollte ein eigener Gemeindeverband dafür gegründet werden. Allerdings rückte Wattens von diesen Plänen ab und will jetzt an anderer Stelle ein Heim bauen. Die Gemeinde Wattens will am bisherigen Modell, dass die Seniorenheime in ihrem alleinigen Eigentum stehen und die Nachbargemeinden sich beteiligen, indem sie fixe Bettenkontingente kaufen, festhalten. Alle außer Volders wären mit diesem Modell zufrieden.

Überhöhte Kosten für Volders
„Die Kosten pro Bett lägen bei ca. 150.000 Euro, bei 20 Plätzen wären das Kosten von drei Millionen Euro“, rechnet Bgm. Harb vor. „Wir müssten sehr viel Geld zahlen und hätten dann überhaupt kein Mitspracherecht. Möglicherweise müssten wir aber unerwartete Kostensteigerungen bei Bau und Betrieb mittragen“, zeigt sich Harb ablehnend.

„Im neuen Heim in Wattens wird es auch Räumlichkeiten für den Sozialsprengel Wattens/Wattenberg geben, von denen Volders nichts hat, die aber in die Gesamtkosten miteinfließen werden“, erklärte Harb seinem Gemeinderat. „Der Plan, das bestehende Heim auszubauen, war gut durchdacht. Ein Teil des Parkplatzes sollte mit dem neuen Gebäude überbaut und dafür eine Tiefgarage geschaffen werden“, erinnert sich Harb. „Leider verfolgt Wattens jetzt aber andere Pläne.“ Das bestehende Heim hat schon 112 Plätze und ist damit recht groß. „Betriebswirtschaftlich macht ein weiterer Ausbau keinen Sinn, es soll dort kein Altenghetto entstehen“, erklärt ein Insider. Ein Standort, der näher zum Zentrum liegt, wäre da besser geeignet. Im Volderer Gemeiderat ist man sich einig, darauf zu verzichten, sich am neuen Heim in Wattens zu beteiligen. „Wattens hat uns schon signalisiert, dass sie uns nicht brauchen. Wenn wir nicht mitmachen, planen sie eben das neue Heim nur mit 70 statt 90 Betten“, weiß Harb. „Wir können uns ja für die Zukunft was Neues überlegen, für die nächsten paar Jahre wird es nicht schwer sein, einzelne Plätze in der Region für pflegebedürftige Mitbürger zu bekommen. Volders wird noch Gelegenheit haben, sich an anderen Projekten zu beteiligen.“

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