Wo bekomme ich einen schlechten Ruf her?

Foto: Dorfbühne Tulfes
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TULFES. Wenn ein wohlhabender Fabrikant seine junge Tochter mit dem um einiges älteren Kompagnon verkuppeln will, sind Ideen gefragt, zumal das Mädel von der Metropole mit einem verwöhnten, reichen jungen Mann ins spießige Provinznest zurückkehrt und nur einen Mann „mit Erfahrung“ heiraten würde. So ist die Ausgangslage in der dreiaktigen Komödie von Franz Arnold & Ernst Bach, in welcher in gut zwei Stunden sich die Lage zusehends verwickelt, aber zu guter Letzt in Wohlgefallen auflöst.
Spielleiter Gottfried Eller ist mit den sechs Damen und fünf Herren des Laienensembles das Wagnis eingegangen, ein hochsprachliches Stück, in der 30er-Jahren und in einer norddeutschen Provinzstadt angesiedelt, auf dien Bühnenbretter zu bringen – und hat mit Bravour bestanden.
Helmut Kohler stellt mit routiniertem Elan die Figur des in Erklärungsnot stehenden Fabrikanten Seibold, Lydia Pachler brilliert mit komödiantischer Verve als seine Frau
Regine, Vanessa Markart besteht ihren Part als Tochter Gerty mit Charme und Natürlichkeit, Hannes Angerer kann der Figur des tollpatschigen, aber lernfähigen Stieglitz durchgehend humorvoll gerecht werden, Daniel Viertl mutiert geschickt vom oberflächlichen Genießer Fellner zum Freund des Verlobten der Kinodiva, Walter Riemann, etwas statisch und deklamierend umgesetzt von Philipp Reimair. Nina Heiss gefällt als neugieriges Stubenmädchen Anna, Hermann Junker ist ein sympathischer, schlauer Droschkenkutscher, Karin Lechner überzeugt optisch & sprachlich als Kinodiva Ria Ray, die jungen Damen Theresa Wegscheider als Wally und Martina Kirchmair als Hilde gefallen als hübsche und natürlich agierende Freundinnen Gertys und bestehen prächtig ihr Bühnendebüt.
Auch die stilvolle Bühne (Konzept Willi Ghetta, mit Bühnenbau Fischer & Eller umgesetzt) , liebevoll und ehrlich gestaltet, wirkt wohltuend und enthält sich jeder Beliebigkeit, auch die Ausstattung der Protagonisten im Stil von „anno dazumal“ gefällt.
Ein Meilenstein im Repertoire der Dorfbühne, Unterhaltung mit Niveau garantiert bis zum 30.5.2018.

Foto: Dorfbühne Tulfes
Foto: Dorfbühne Tulfes
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