Sturm Vaia
Die Aufräumarbeiten im Bezirk Hermagor laufen sehr gut

Gerade mal ein halbes Jahr nach den verheerenden Unwettern vom Oktober 2018 laufen die Aufräumungsarbeiten überaus zufriedenstellend
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Status Quo der Aufräumarbeiten im Bezirk Hermagor nach den Unwettern vom Oktober 2018.

HERMAGOR (jost). Die Unwetter, die im Herbst 2018 den Bezirk Hermagor stark in Mitleidenschaft gezogen haben, werden unvergessen bleiben.
Persönliches Hab‘ und Gut zahlreicher Bewohner sowie viele infrastrukturellen Einrichtungen wurden durch Sturm oder Hochwasser in kürzester Zeit zerstört oder schwer beschädigt. Gottlob waren dabei keine Menschenleben zu beklagen.
Unmittelbar nach dem Schadens-Ereignis begannen – im Einvernehmen mit dem Krisenstab – alle Blaulicht-Organisationen mit den wichtigsten Maßnahmen zur Schadens-Wiedergutmachung.

Bezirkshauptmann Heinz Pansi

Ein halbes Jahr nach den Unwettern vom Oktober 2018 zieht der Hermagorer Bezirkshauptmann Heinz Pansi folgende Kurz-Bilanz: „Unsere Prioritäten galten vor dem herannahenden Winter primär dem Schutz der Bevölkerung vor weiteren Folgeschäden. Vielerorts waren Keller auszupumpen, Straßen und Wege von Sturmholz, Schutt- und Schwemm-Material zu befreien. Das Bundesheer war im Raum Waidegg mit Hubschraubern im Einsatz, um den dort gebrochenen Gail-Damm schnellstmöglich wieder zu verschliessen. Auch im Lesachtal war das Bundesheer im Einsatz, um Hilfestellung beim Freiräumen von Verkehrswegen.

Schadholz wegbringen

Ein Hotspot im Lesachtal war die bei St.Lorenzen/Promeggen durch Unterspülung abgerutschte Trasse der Bundesstrasse B111. Hier musste ehestmöglich eine ampelgeregelte Umfahrungsstrasse auf der gegenüberliegenden Talseite gebaut werden. Erfreulicherweise konnte dort kürzlich die Wartezeit für die Autofahrer von ursprünglich 60 Minuten auf jetzt nur mehr 30 Minuten reduziert werden.
Überaus wichtig war für uns auch die Prüfung und Anpassung der zulässigen LKW-Tonnagen auf Landes-Niveau, damit das in großen Mengen angefallene Schadholz möglichst rasch und effizient aus dem Tal gebracht werden kann.
Ob die für 8. Juni geplante Dolomitenradrundfahrt heuer zufolge des Straßenzustandes programmgemäss gefahren werden kann, darf bezweifelt werden, wird aber definitiv auf Landesebene entschieden.“

Enorme Waldschäden

Nach Auskunft von Wilfried Strasser, Bezirksforstinspektion Hermagor, hat der Sturm VAIA im Bezirk Hermagor einen Schadholzanfall von rund 500.000 Erntefestmeter (EFM) ergeben. Die Witterung war günstig und bis Ende Jänner 2019 kaum Schnee, sodass bisher rund ein Drittel der Schadholzmenge aufgearbeitet werden konnten. Derzeit gibt es jedoch seitens der Sägewerke eine Drosselung der Holzzufuhr. Die Sägen würden sonst im Holz ersticken. Wir haben diesbezüglich eine Infoveranstaltung im Lesachtal abgehalten und die Waldeigentümer ersucht, nur jene Mengen aufzuarbeiten, die auch tatsächlich abtransportiert werden können. Der Aufarbeitungsstand im Gitschtal sowie im Gailtal von Hermagor bis Dellach ist sehr gut und sind in diesem Bereich nur mehr Restmengen aufzuarbeiten. Im Lesachtal und Valentintal geht die Aufarbeitung weiter. Hier wurden die befahrbaren Flächen mit Harvestern großteils geräumt. Es verbleiben die Flächen im schwierigen Gelände und ist hier die Bringung nur mit Seilgeräten möglich. Dies geht natürlich wesentlich langsamer. Solange kein Holzkäufer vorhanden oder die Abfuhr nicht gesichtert ist bleibt Holz an der Wurzel am längsten frisch.

Amt für Wasserwirtschaft

Hannes Poglitsch, Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft Hermagor, informiert, dass von der Wasserwirtschaft Hermagor umgehend nach dem Hochwasser vom Oktober 2018 mit den Arbeiten begonnen wurden. Die beantragten Sofortmaßnahmen wurden Ende November in einer Kommissionsitzung in Wien genehmigt.
„An der Gail ist vorgesehen, die Dammbrüche (Danz, Rattendorf, Waidegg, Stranig, Reisach, Goderschach und Nölbling) zu schließen (bis auf Restarbeiten bereits fertiggestellt), Räumungen in Rückhaltebecken durchzuführen, wobei 100 Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen bereits von Schotter, Sand und Schlamm so weit befreit sind, dass eine landwirtschaftliche Nutzung wieder möglich ist. Weiters wird Schwemmholz entfernt und entsorgt bzw. für Heizwerke geschreddert. Für die Lesachtaler Gail wurden verschiedene erforderliche Maßnahmen genehmigt. Darin enthalten sind Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Hangrutschung Promeggen, Verlegung des Gailflusses vom Hang weg, Einbau einer massiven Steinsicherung usw. Der Baustellenweg wurde bereits errichtet, Baubeginn ist für etwa Mitte Mai geplant. All diese Sofortmaßnahmen sollen im Wesentlichen im Jahre 2019 abgeschlossen werden, Restarbeiten sind noch im Jahre 2020 möglich.
Poglitsch: „Insgesamt etwa 3000 Hektar, also ca 30 Quadrat-Kilometer, waren durch Retention überflutet davon insgesamt 300 Hektar durch Sedimente beeinträchtigt, und immerhin etwa 200 Hektar durch Sedimente schwer beeinträchtigte Flächen, für die eine unverzügliche Räumung, auch aus Gründen der Retention, erforderlich war. Es freut uns, dass wir es geschafft haben, bisher bereits 50 Prozent davon, also 100 Hektar, in der relativ kurzen Zeit zu räumen.“

Gailbrücken

Schwer betroffen ist hier die Marktgemeinde Kirchbach mit drei Brückenobjekten. Bei der Waidegger Brücke wurden seitens der Gemeinde bereits notwendige Sanierungsmaßnahmen bei den Pfeilern umgesetzt, sodass diese wieder freigegeben werden konnte. Die Straniger und die Tressdorfer (Unterdöbernitzer) Brücke werden neu errichtet, die Gemeinde hat beide Brücken bereits zur wasserrechtlichen Bewilligung bei der BH Hermagor eingereicht.
Gesperrt ist auch die St.Pauler Brücke in der Gemeinde St.Stefan/Gail, auch hier wird ein Neubau angestrebt.

Flurschäden

Leopold Astner, Hermagors Vizebürgermeister und zuständiger Agrarreferent, über den Stand der Räumungsarbeiten auf den landwirtschaftlichen Flächen:
Zum Stand Anfang Mai waren große Bereiche nördlich der Gail zwischen Reisach und Kirchbach sowie die Schadensbereiche in Unter- bzw. Oberdöbernitzen und in Gundersheim fertig geräumt.
Im Bereich Rattendorf-Waidegg ist die Situation etwas schwieriger, weil das dort angelandete schluffartige Material nahezu zur Gänze abtransportiert werden muss.
Dabei sprechen wir von einem abzutransportierenden Volumen von etwa 280.000 Kubikmeter. Das Schlechtwetter der letzten Wochen hat gezeigt, dass es optimaler Witterung bedarf, um solche Arbeiten auf den Moosflächen durchführen zu können. Daher werden in diesem größten Schadgebiet etwa 60 Hektar dieses Jahr wohl erst später bewirtschaftet werden können.

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