Diabetes mellitus
Volkskrankheit "Zucker"
"Ich habe Zucker" heißt es, wenn von Diabetes die Rede ist. LKH Laas berät am Infotag, dem 11. November 2018.
LAAS (lexe). Georg F. (Name der Redaktion bekannt) ist einer von 60.000 Diabetikern in Österreich. Der Gailtaler kennt die Diagnose seit zehn Jahren. "Gut" leben kann er mit seiner Krankheit trotzdem nicht. Dafür hat er zu lange gebraucht um sein Leiden, den chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel, ernst zu nehmen.
Symptomlos
Begonnen hat alles mit den nächtlichen Wanderungen in die Küche, der Durst war so groß und statt Wasser war der Gusto auf Limonade und Säfte stärker. Georgs Körpergeruch hat sich verändert. "Meine Frau meinte ich roch nach Nagellackentferner", beschreibt der 54-Jährige die ersten Wahrnehmungen seiner Umwelt, "so richtige Symptome hatte ich keine". Nur die Augen verschlechterten sich. Dann kam die Kontrolle beim Hausarzt und die Diagnose lautete "Diabetes mellitus".
"Ich wollte meine Krankheit nicht akzeptieren und mich schon gar nicht einschränken lassen." (Georg F.)
Verweigerung
"Ich hab den Ernst der Lage nicht erkannt, oder wollte auch nicht wahrhaben, was die Zuckerkrankeit für mein Leben bedeutet", erinnert sich der Angestellte. Erst verschrieb der Arzt Tabletten, doch Georg F. schaffte es nicht seine Ernährung umzustellen oder mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. "Meine Frau und meine Tochter sind ständig voller Sorge um mich herum getänzelt, es war nervig. Ich wollte meine Krankheit nicht akzeptieren und mich schon gar nicht einschränken lassen. Wenn ich ein Punschkrapferl essen wollte, ist meine Frau fast hysterisch geworden, da hab ich aus lauter Trotz noch ein zweites gegessen."
Herzinfarkt
Georgs Lebenswandel hat sich bitter gerächt. Das Herz hat nicht mehr mitgespielt und ein Herzinfarkt war die schlimmste aller Folgen. "Erst da hab ich begriffen, dass ich etwas ändern muss!" Durch Georgs Stoffwechselerkrankung kann sein Körper nicht genug Insulin produzieren oder das Hormon nicht richtig nutzen. Es herrscht ein steter Zuckerüberschuss. Der Diabetiker muss sich regelmäßig Insulin spritzen und hat noch rechtzeitig sein Leben umgestellt. Mit seiner kleinen Hündin, die er vom verstorbenen Nachbarn geerbt hat, macht er Spaziergänge und Hundesport. Die Punschkrapfen lässt er jetzt weg und seine Ernährung ist dem Diabetes angepasst. "Auf alles verzichte ich trotzdem nicht", zwinkert der Gailtaler.
Beratung in Laas
Am 11. November findet im LKH Laas ein Diabetes-Infotag statt. Um 8.30 Uhr wird eine Ausstellung mit Diabetikerbedarf eröffnet. Ab 9.15 Uhr stehen Fachvorträge am Programm. Es gibt ernährungsmedizinische Beratung und/oder Blutzuckermessungen.
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