Waldbauern
Waldbesitz steckt voll mit Emotionen

<f>Infos von Experten</f> Johann Mößler, Markus Honsig-Erlenburg, Roman Berger, Werner Mattersdorfer und Günther Kuneth (vlnr) gab es in Postran und Kötschach-Mauthen | Foto: Nicole Schauerte
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  • <f>Infos von Experten</f> Johann Mößler, Markus Honsig-Erlenburg, Roman Berger, Werner Mattersdorfer und Günther Kuneth (vlnr) gab es in Postran und Kötschach-Mauthen
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Auch in diesem Jahr kamen die Waldbauern der Region zu einem Bezirkstag im Gailtal zusammen.

BEZIRK HERMAGOR (nic). In seiner Ansprache machte Johann Mößler, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten sehr deutlich, wie viele Emotionen im Beruf des Waldbauern stecken. "Insbesondere die Unwetter mit ihren Schäden machen das deutlich", so Mößler. "Da steht man plötzlich da und muss mit ansehen, wie der Sturm den Wald zerstört und ist machtlos."
Doch nicht nur Sturmschäden und Preisverfall waren brisante Themen, die den Waldbauern aus dem unteren und oberen Gailtal, dem Lesachtal und dem Gitschtal unter den Nägeln brannten. "So viele Teilnehmer hatten wir noch nie", stellte daher auch Günther Kuneth, Leiter des Forstwirtschaftsreferats der LK, fest. "Fast 100 Zuhörer kamen allein nach Kötschach."
Auch die Themen Jagd, Fortbildung sowie Marktberichte der Holz- und Papierindustrie, der Borkenkäfer und der Klimawandel als globales und regionales Problem standen im Mittelpunkt der beiden Bezirkstage in Kötschach-Mauthen und Postran. An die Vorträge schlossen sich lebhafte Diskussionen an, denn auch hier war die emotionale Betroffenheit spürbar.

Markt kontrollieren

Eine wichtige Botschaft der Experten war es, dass derzeit nur dringend notwendige Schlägerungsarbeiten zur Sicherung der Holzqualität durchgeführt werden sollten, um den Markt nicht weiter zu sättigen und den gesunkenen Holzpreis möglichst zu stabilisieren. Dabei spiele es, so Günther Kuneth, auch eine Rolle, dass der größte Teil des angebotenen Holzes in Sägewerken in der Umgebung verarbeitet werde. Der Verkauf Richtung Italien habe zudem abgenommen.
Viel zu tun gibt es für die Waldbauern überall. Die Stürme, zuletzt Ende Oktober, haben enorme Flächen, vor allem in höheren Lagen, zerstört. Allein rund um den Dobratsch wird die Fläche mit rund 60 Hektar beziffert. Dazu kommen die Auswirkungen des Schädlingsbefalls (hier liegt der Borkenkäfer ganz vorn) sowie Wildschäden. Daher resümierte Johann Mößler: "Wenn es um Jagd und Wild geht, gibt es immer intensive Diskussionen."
Auch das Thema Aufforstung bekam auf dem Bezirkstag Raum. "Das Angebot ist gut, aber die Wahl wird grundsätzlich davon bestimmt, was aufgrund von Klima und Höhenlage dort am besten wächst", so Günther Kuneth. "Der Trend bevorzugt schon seit längerer Zeit Mischwälder."

Viel Engagement

Fest steht für die Waldbauern im Gailtal, ebenso wie für die Experten von Landwirtschaftskammer bzw. Bauernbund sowie der Holz- und Papierindustrie, dass das Jahr 2019 viel Arbeit mit sich bringt, um alle Auswirkungen in den Griff zu bekommen und den Markt zu stabilisieren. Schließlich braucht der Wald 50 bis 100 Jahre, um wieder zu wachsen.

Die Waldbauern in der Region

• Mehr als 150 Waldbauern aus dem Unteren und Oberen Gailtal sowie dem Lesachtal und dem Gitschtal trafen sich 2019 zu "ihrem" Bezirkstag in Kötschach-Mauthen und Postran.
• Allein der Sturm Vaia Ende Oktober 2018 hat nach Informationen der LK in Kärnten rund eine Million Festmeter Schadholz "produziert".
• Bei der Aufarbeitung geht es unter anderem um eine Steuerung des Angebots zur Marktentlastung, aber auch um die Vermeidung von Qualitätsverlusten des Holzes (Lagerung etc.).
• Geringere Qualitätsverluste sind immer dann zu erwarten, wenn das Holz an der Wurzel gelagert werden kann.
• Generell problematisch für die Aufarbeitung sind die höheren Lagen und unwegsames Gelände.
• Prioritäten bei der Aufarbeitung sind u. a.: Nadelholz vor Laubholz, Kleinflächen vor Großflächen, Bruchholz vor Wurfholz, Tieflagen vor Hochlagen und Sonnseiten vor Schattseiten.
• Die Einhaltung des Arbeitsschutzes ist besonders bei Waldarbeiten unverzichtbar, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Kennzeichnungs- und Meldepflicht von betroffenen forstlichen Flächen muss eingehalten werden.
• Die Borkenkäfer-Entwicklung ist temperaturabhängig und wird grundsätzlich auch durch den Klimawandel begünstigt.

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