Wie entsteht „Maschinenschnee“?

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NASSFELD (jost). Die Ski-Saison am Nassfeld läuft bereits seit Anfang Dezember optimal, obwohl es den ganzen Dezember lang, und auch vorher, null Millimeter Naturschnee gegeben hat. Im Gegenteil. Der Dezember 2016 wird in unserer Region auch langjährig erfahrenen Meteorologen durch seine lange Reihe an klaren, trockenen Sonnentagen ohne irgendwelche Niederschläge lange in Erinnerung bleiben.

Technik macht’s möglich

Schon seit vielen Jahren haben praktisch alle Skigebiete des Alpenraumes, so auch das Nassfeld, die klimatischen Veränderungen erkannt und entsprechend vorgesorgt, um den Wintersportlern auch dann volles Schivergnügen bieten zu können, wenn Frau Holle wieder mal keine großartigen Aktivitäten zeigt.
Allein am Nassfeld sind derzeit ca 500 Schneemaschinen im Einsatz, um die insgesamt etwa 100 Pistenkilometer verlässlich in „weißes Gold“ zu tauchen. Je nach Bauart unterscheidet man zwischen Propellermaschinen und Lanzen. Beide Typen müssen jedoch mit ausreichend Wasser, Strom und Druckluft versorgt werden, damit ein passendes Wasser-Luft-Gemisch aus der Propellerkanone oder aus dem Lanzenkopf in die kalte Winterluft ausgeblasen wird, das dann in optimalen Schneekristallen zu Boden sinkt. Daher gehören neben den eben erwähnten sichtbaren Geräten auch entsprechend Wasserquellen, die sogenannten Speicherseen, die Pumpstationen und viele Kilometer unterirdische Wasser- und Stromleitungen zu einer funktionierenden Beschneiungs-Anlage.

Hochleistungsanlagen

Im Zuge eines Lokalaugenscheines am Nassfeld liefert der langjährig erfahrene Schneemeister Gerhard Aneter interessante Einblicke: „Wir steuern täglich ein gigantisches Netzwerk, das permanent an die Launen der Natur möglichst optimal anzupassen ist. Nachdem unsere Pisten von 600 Meter Seehöhe bis gegen 2.000 Meter hinauf angelegt sind, versteht es sich von selbst, dass wir es täglich mit sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zu tun haben. Speziell im vergangenen Dezember hat es beispielsweise Tage mit einem Temperaturspektrum von minus sechs Grad im Tal und plus vier Grad am Berg, aber auch umgekehrt, gegeben. Glücklicherweise hilft uns bei den verschiedenen Maschineneinstellungen ein ausgeklügeltes Computerprogramm, aber unsere Mitarbeiter müssen trotzdem im gesamten Gelände unterwegs sein, um die Ergebnisse zu überwachen, um die Geräte, abhängig von der Wind-Situation, in die richtige Richtung zu drehen usw.
Obwohl in unseren insgesamt acht Speicherseen etwa 630.000 Kubikmeter Wasserreserven lagern, ist sorgsamer Umgang erforderlich, wenn man bedenkt, dass die Propeller etwa zehn Liter Wasser pro Sekunde mit einem Druck von 30 bar verbrauchen. Die optimalsten Ergebnisse erzielt man bei etwa minus sechs Grad und 50-60 Prozent Luftfeuchtigkeit.“

Verteilung

Der mechanische Schnee aus Kanonen oder Lanzen bildet entlang der Pisten entsprechende „Schneeberge“, die laufend mit entsprechenden Kettenfahrzeugen, Pistenbullys genannt, möglichst gleichmässig verteilt und verdichtet werden. Oberstes Ziel der insgesamt etwa 20 Pistenraupen-Fahrer am Nassfeld ist es, in jeder Nacht die Spuren des vorangegangenen Schi-Tages wieder mit frischem Schnee aufzufüllen, einzuebnen und zu verdichten. Durch ihre Leistung von meist 500 PS schaut die Arbeit der Pistenbullys spielerisch aus, aber wenn man bedenkt, dass die Arbeitsbreite bis sechs Meter betragen kann, ist dieser Leistungsbedarf verständlich. Um mit dem kostbaren Maschinenschnee sparsam umgehen zu können, sind die meisten Pistenbullys bereits GPS-gesteuert, damit die Schneedecke möglichst einheitlich stark ist.

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