Endlich neue Gailbrücke für Nampolach
Endlich! Länger hätten wir nicht mehr warten können...
NAMPOLACH (jost). Auch wenn erst heute der offizielle Spatenstich erfolgt sind die Bauarbeiten für die neue Gailbrücke Nampolach schon vor einiger Zeit voll angelaufen, um Zeit zu gewinnen und das Bauziel der Fertigstellung noch vor dem Winter zu erreichen.
Alles wird zu klein!
Die derzeitige 20-Tonnen-Brücke mit einer Nutzbreite von nur drei Metern wurde in den späten 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts erbaut, d.h. sie ist etwa 60 Jahre alt.
Im Laufe der Jahre erfolgten zwar mehrere kleine Sanierungen und Adaptierungen, aber an der Tatsache der für heutige Verhältnisse deutlich zu geringen Traglast und hoffnungslos zu geringer Fahrbahnbreite hat sich nichts geändert.
Ständig steigende Lasten der Fahrzeuge sowie immer höhere Frequenzen haben in den letzten Jahren der Brücke stark zugesetzt. Auch durch den Bau der Kläranlage östlich von Görtschach wurde das Bauwerk zusätzlich entsprechend stark beansprucht.
Großes Einzugsgebiet
Immerhin gibt es zwischen Hermagor und Vorderberg bisher keine vollwertige Schwerlastbrücke, die das stark steigende Lastvolumen bewältigen könnte.
Das ist nun erfreulichereweise vorbei.
Landwirte und Waldbauern, deren Felder und Forstbesitze südlich der Gail sind, haben insbesondere in den letzten 10 Jahren schon hart auf die Entscheidung zur Erneuerung der Nampolacher Brücke gewartet.
Leopold Astner, Agrarreferent der Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee, verdeutlicht, dass im Einzugsbereich der Nampolacher Brücke neben den weitläufigen Landwirtschafts-Flächen auch etwa 3000 Hektar Wald liegen, für deren Bewirtschaftung und Abtransport schon bisher nur die Nampolacher Brücke in Frage kam.
Gut verhandelt, gut finanziert
Der offizielle Gemeinderatsbeschluss zur Realisierung dieser bedeutenden Brücke über den Gail-Fluss erfolgte bereits im Jahr 2014. Als Auftraggeber gegenüber dem Generalunternehmer PORR firmiert die Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee.
Investitions-Summe ca 1,1 Millionen Euro.
Durch geschickte Verhandlungen wird das Projekt durch Bund, Agrarreferat des Landes Kärnten, Abwasserverband, Kommunaler Bau-Offensive ko-finanziert, so wird das effektive Gemeinde-Budget schlussendlich mit nur ca 200.000 Euro aus Bedarfszuweisungen belastet.
Die Fertigstellung des Rohbaues, also bereit zur Benützung, ist bis Mitte November 2016 geplant; Restarbeiten und „Kosmetik“ werden im Frühjahr 2017 erledigt.
Technische Beschreibung:
Generalunternehmen ist Firma PORR.
Die neue Brücke wird parallel zur bestehenden alten Brücke, etwa drei Meter flussabwärts,
errichtet. Es handelt sich dabei um eine Stahl-Bogenbrücke der Brückenklasse LM2 nach Eurocode (Tragkraft 40 Tonnen), wie man sie beispielsweise schon in Möderndorf, in Watschig oder etwa in Gundersheim kennt.
An beiden Ufern werden Brückenpfeiler auf duktiven Pfählen errichtet, auf denen die Stahl-Bogenkonstruktion mit 40 Meter Achs-Spannweite lagert.
Von dort bis zu den jeweiligen Brückenkopf-Bauwerken werden jeweils 13 Meter lange Vorlandbrücken in Stahlbeton hergestellt. Somit Brücken-Gesamtlänge 66 Meter.
Die lichte Nutzbreite der neuen Brücke wird 4,80 Meter betragen.
Lt. Baumeister Franz Rauscher (Firma PORR) hat die Stahlkonstruktion ein Gewicht von ca 85 Tonnen, dazu werden ca 500 Kubikmeter Beton und 45 Tonnen Baustahl verbaut.
Am Foto:
PORR-Baustellenpolier Hermann Strauß, Vizebürgermeister Leopold Astner, Vollerwerbslandwirt Andreas Pichler.
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