Holz-Ernte mit Hightech-Geräten
Wie kommt das Holz vom Wald zu den Sägewerken? Wir waren live dabei.
HERMAGOR (jost). Scheinbar spielend, aber gewaltig beeindruckend, bewegt sich der mit Schneeketten und Raupen bestückte Harvester des Forst-Unternehmers Ingo Winkler entlang der metertief verschneiten Forstwege am Guggenberg. Er ist dort im Auftrag des Hermagorer Sägewerkes Hasslacher im Einsatz. Für dieses Wunderwerk aus Rädern, Gelenken und Hydraulikumpen kein Problem. Alles dreht sich, alles bewegt sich. Der 250 PS starke 22-Tonner kann sich praktisch an jeder Stelle des Geländes passend positionieren, um mit seinem Hightech-Prozessorkopf, der am Ende des 15 m langen hydraulischen Greif-Armes sitzt, Baumstämme bis etwa 70 cm Durchmesser zu fällen. Dabei wird der Stamm umklammert, mit der eingebauten Kettensäge innerhalb von wenigen Sekunden durchtrennt, und dann in die geplante Richtung zum Umfallen gebracht. Unmittelbar daran anschliessend zieht der Prozessorkopf den gefällten Baumstamm zu sich, entastet diesen gleichzeitig und schneidet schlussendlich den Stamm in meist vier Meter lange Einzelstücke.
Wirtschaftlichkeit
Ingo Winkler: „Die Geräte haben extreme Leistungen und schaffen bei passenden Gegebenheiten locker 30 Festmeter pro Stunde. Und mit dem Forwarder, einem ebenfalls hydraulisch allradbetriebenen Shlepper, bringe ich die einzelnen Stämme dann aus dem Wald bis zu einem Zwischenlager, von wo sie dann mit LKW zum Weitertransport in das Sägewerk abgeholt werden.“
Hannes Hubmann, Holzeinkäufer bei Hasslacher Hermagor, ergänzt: „Wir schneiden ca. 130.000 - 150.000 fm Rundholz in unseren beiden Betrieben Hermagor und Weißbriach, daher sind Top-Leistungen bei der Holz-Ernte gefragt. Die wirtschftliche Mindestmenge für einen Harvester-Einsatz liegt bei etwa 300 Festmeter. Für kleinere Mengen zahlt es sich klarerweise nicht aus, die schweren und teuren Geräte vor Ort zu bringen. Dort wird dann übliche manuelle Holzfäller-Arbeit mit Traktor-Seilbergung angewendet. Und in steilen, schwer zugängigen Revieren bleibt nur mehr die Seilbahn als sinnvolles Transportmittel.“
Risiko-Verringerung
Etwa 30 bis 40 Prozent der Holzernte in unserer Region werden mit Erntemaschinen bewältigt, Tendenz steigend. Vollernter reduzieren das bei der Holzernte mit der Motorsäge sehr hohe Unfallrisiko und leisten einen Beitrag zur Verminderung von Berufskrankheiten.
Beim Einsatz geschulter und erfahrener Maschinenführer ist der Einsatz äußerst bestandschonend, da durch die Maschine eine kontrollierte Fällung möglich wird, die bei motormanuellen Verfahren auch bei besten Bedingungen nicht zu erreichen ist.
Holz ist unverzichtbar
Leopold Schnaubelt, Sägewerksunternehmer und Obmann von ProHolz Kärnten:
„Aus Verantwortung für die Menschen in unserem sollte viel mit Holz gebaut werden.
Wollen wir die Klimaziele erreichen, kommen wir am Baustoff Holz nicht vorbei, das haben die Experten weltweit schon lange erkannt. Zudem hat sich der Holzbau in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immens weiterentwickelt. Neue Technologien erlauben noch rößer, höher und präziser zu planen und zu bauen..“
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