Schmiedekunst trifft auf Kunsthandwerk
Im Weißbriacher Schmiedemuseum erfährt man allerhand Wissenswertes über die Schmiedekunst.
WEISSBRIACH (sw). „Ich hatte eine Art Eingebung, dass sich eine alte Schmiede hervorragend für eine Kunsthandwerksausstellung und für kulturelle Veranstaltungen eignet“, sagt Steffie Bryl-Vidal. Sie ist seit 2013 dafür verantwortlich, dass es im Weißbriacher Schmiedemuseum eine Kunsthandwerksausstellung gibt.
Auch einige kleine Konzerte und Lesungen fanden seitdem schon statt. „Das Schmieden war schon lange eine Leidenschaft von mir“, so Partner Franz Hubmann. Zwei Mal im Monat kann man ihm beim Schmieden über die Schulter schauen.
Schauschmieden
„Eigentlich bin ich ja gelernter Schlosser“, erzählt Hubmann, „Ich habe mich aber in den letzten Jahren umorientiert, für mich ist es wichtig, dass die traditionelle Schmiedekunst nicht ausstirbt.“ Bei den Vorführungen ist das Museum immer gut gefüllt. „Es ist schon toll, dass sich die Leute heutzutage nicht nur für Internet und Handys begeistern können“, meint Hubmann, „auch traditionelles Handwerk hat einen gewissen Effekt auf die Menschen, und ich freue mich, dass ich ihnen einen Einblick in das Handwerk verschaffen kann.“
Kunsthandwerk
Neben den Museumsführungen und dem Schauschmieden gibt es auch noch die Kunsthandwerksausstellung. „Die Ausstellung selbst ist nicht irgendwo abseits des Geschehens, sondern mitten in der Schmiede aufgebaut“, so Bryl-Vidal. Im hinteren Teil der Schmiede ist auch ein Flohmarkt aufgebaut. „Die Besucher genießen es sichtlich, sich durch die Ausstellungsstücke zu stöbern“, erzählt sie weiter. Die Werke sind auch käuflich und unter den Souvenierjägern sehr beliebt.
„Auch in diesem Jahr wollen wir wieder Lesungen und Konzerte veranstalten“, sagt Bryl-Vidal. „Geplant ist auch erstmals eine Vernissage.“ Das Angebot an Veranstaltungen hat sich in den letzten Jahren stets gesteigert. „Die positive Resonanz, die wir seitens der Besucher auf unsere Kulturveranstaltungen bekommen, gibt uns auch viel Kraft“, so Bryl-Vidal. „Wir merken, dass unser Konzept langsam aufgeht, und arbeiten stetig daran neue Bereiche in unser Angebot einzubauen.“
Zur Sache
Erbaut: 1902 wurde die Schmiede in Betrieb genommen. Sie war bis zu ihrer Schließung in Familienbesitz.
In Betrieb: Die Familie Lang-egger betrieb die Schmiede von 1902-1979. Danach sollte sie fast dreißig Jahre nicht genützt werden.
Haupterzeugnis: Das kleine Unternehmen hatte sich während seiner Betriebszeit auf Wekzeuge spezialisiert.
Renoviert: 1998 wurde die bis dahin stillgelegte Schmiede renoviert und in das größte Schmiedemusemum Kärntens verwandelt.
Zu den Personen
Franz Hubmann
Geboren: 08.12.1982
Wohnort: Weißbriach
Werdegang: Schlosser, Klärfacharbeiter, selbstständig
Hobbys: Musik und Lesen
Stefanie Bryl-Vidal
Geboren: 08.10.1967
Wohnort: Weißbriach
Werdegang: Restaurantfachfrau
Hobbys: Musik, Lesen, Kochen und Kunsthandwerk
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